Einseitige kaudale Hirnnervenlähmungen bei extrakraniellen Karotisdissektionen

Abstract

Focal cerebral ischemic symptoms, Horner's syndrome and mostly ipsilateral headache are the characteristic clinical triad of extracranial carotid artery dissection. Lower cranial nerve palsies seem to be uncommon and rare. By means of two cases with identical clinical symptoms and of a literature review we make clear, that ipsilateral lower cranial nerve palsies, especially a hypoglossal nerve palsy are not uncommon. Without focal cerebral ischemic symptoms they can be the only sign of extracranial carotid artery dissection. Computed tomography of the skull base with regard to the highcervical internal carotid artery is as an usually quickly available examination an alternative to magnetic resonance imaging.

Zusammenfassung

Ischämisch bedingte zerebrale Herdsymptome, ein Hornersyndrom und zumeist einseitige Kopfschmerzen gelten als charakteristische klinische Trias bei extrakraniellen Dissektionen der Carotis interna. Das Auftreten kaudaler Hirnnervenlähmungen wird als ungewöhnlich bezeichnet und ist auch aufgrund neuerer Studien als selten anzusehen. Mittels zweier Fallberichte mit identischer klinischer Symptomatik und einer Literaturübersicht wird veranschaulicht, daß ipsilaterale, kaudale Hirnnervenlähmungen, insbesondere eine Hypoglossusparese, bei extrakraniellen Karotisdissektionen nicht ungewöhnlich sind. Bei einseitigen kaudalen Hirnnervenlähmungen gehört auch bei fehlenden zentral bedingten neurologischen Defiziten eine Karotisdissektion zur Differentialdiagnose. Eine Computertomographie der Schädelbasis mit Darstellung der hochzervikalen Carotis interna stellt, als in der Regel rasch verfügbares Untersuchungsinstrument, eine Alternative zur Kernspintomographie dar.