Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1995; 30(2): 96-98
DOI: 10.1055/s-2007-996455
Originalien

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verhalten des intraokularen Druckes unter Anästhesie mit Isofluran im Vergleich zu Propofol/Alfentanil

Intraocular Pressure during Anaesthesia with Isoflurane Versus Propofol/AlfentanilH. Polarz1 , H. Böhrer1 , W. von Tabouillot1 , E. Martin1 , M. Tetz2 , H. E. Völcker2
  • 1Klinik für Anästhesiologie der Universität Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. E. Martin)
  • 2Universitäts-Augenklinik Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. H. E. Völcker)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Ziel der Studie: Es sollte untersucht werden, inwieweit eine Anästhesie mit Isofluran den intraokularen Druck (IOD) im Vergleich zur Kombination Propofol/Alfentanil beeinflußt.

Methodik: 40 Patienten der ASA-Gruppen II und III wurden in zwei Gruppen eingeteilt. In Gruppe 1 (n = 20) wurden Thiopental 4 mg/kg und Alfentanil 15 μg/kg verabreicht, die Anästhesie wurde mit Isofluran (0,5 - 0,8 Vol. %) und Lachgas (70 %) aufrechterhalten. Patienten der Gruppe 2 (n = 20) erhielten Propofol 1,5 mg/kg als Bolus, gefolgt von einer kontinuierlichen Gabe von 6 mg/kg/h. Zusätzlich wurde Alfentanil in einer Dosierung von 15 mg/kg als Bolus verabreicht, der gefolgt wurde von einer kontinuierlichen Gabe von 15 μg/kg/h. Die Muskelrelaxation wurde in beiden Gruppen mittels Vecuronium 0,07 mg/kg durchgeführt, die Intubation wurde mit Succinylcholin 1 mg/kg erleichtert. Die IOD-Messungen erfolgten mit einem Möller-Wedel-Applanationstonometer zu 10 verschiedenen Zeitpunkten.

Ergebnisse: In beiden Gruppen kam es nach der Anästhesieeinleitung zu einem IOD-Abfall. Es fanden sich zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Verhalten des IOD, jedoch zeigten Patienten der Gruppe 2 eine Tendenz zu einem stärkeren IOD-Abfall.

Schlußfolgerung: Aus den Ergebnissen geht hervor, daß sowohl eine Isoflurananästhesie als auch eine intravenös gesteuerte Propofol/Alfentanil-Narkose den IOD reduziert. Somit eignen sich beide Verfahren zur Anästhesie von Patienten, bei denen ein IOD-Anstieg vermieden werden sollte.

Summary

Aim: To investigate the influence of isoflurane anaesthesia versus total intravenous anaesthesia with propofol/alfentanil on intraocular pressure (IOP).

Methods: 40 patients undergoing ophthalmic surgery were randomly allocated to two study groups. In group 1 (n = 20), anaesthesia was induced with thiopentone 4 mg/kg and alfentanil 15 μg/kg. Maintenance of anaesthesia was achieved with isoflurane 0.5 - 0.8 Vol. % and 70 % nitrous oxide in oxygen. Patients in group 2 (n = 20) received propofol 1.5 mg/kg, which was followed by a continuous infusion of 6 mg/kg/h. In addition, alfentanil 15 μg/kg was administered, followed by a continuous infusion of 15 μg/kg/h. In both groups, endotracheal intubation was facilitated by succinylcholine 1 mg/kg, and further muscle relaxation was achieved with vecuronium 0.07 mg/kg. Measurements of IOP using an applanation tonometer were taken in each patient at 10 different time points.

Results: In both groups, there was a significant decrease in IOP after induction of anaesthesia. No significant differences in IOP occurred between groups, with patients in group 2 showing a trend towards lower IOP values.

Conclusion: We conclude from our results that both anaesthetic techniques can be administered if increases in IOP have to be avoided.

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