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DOI: 10.1055/s-2007-996380
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Craving - ein ausreichend fundiertes Konzept?
Craving - A Concise Concept?Publication History
Publication Date:
10 January 2008 (online)
Abstract
Many addicts report on craving - a strong desire to consume the drugs again. Craving is attributed by many addicts to be the main reason for relapse or for the failure to become abstinent. In the recent years some drugs with an "anti-craving" effect have been developed. In this context a review of the complex concept "craving" seems to be urgent. In this paper the psychological conditions of craving and biochemical phenomena possibly underlying craving are reviewed. Basing on the recently available data a new psychobiological concept of craving with two prototypes (craving in early withdrawal and craving during abstinence) has been developed. This model is discussed with regards to possible therapeutic implications.
Zusammenfassung
Viele Alkohol-, Nikotin- und Drogenabhängige berichten über ein fast unwiderstehliches Verlangen, sich die psychotrope Substanz wieder zuzuführen. Dieses Phänomen wird meist mit "Craving" bezeichnet. Es wird von vielen Abhängigen als wesentlicher Grund für Rückfälle bzw. für die Unfähigkeit zur Abstinenz angegeben. In letzter Zeit wurde eine Reihe von Medikamenten mit einem "Anti-Craving"-Effekt entwickelt. Sie befinden sich z.Z. in der klinischen Erprobung. In diesem Zusammenhang erscheint eine kritische Überprüfung des Konzepts "Craving" notwendig. In dieser Übersicht werden die psychologischen Bedingungskonstellationen des Cravings dargestellt. Auch wird der Frage nachgegangen, inwieweit biochemisch faßbare Veränderungen bei Abhängigen ein Craving erklären können. Aufbauend auf den bisher publizierten Ergebnissen wurde ein neues umfassendes psychobiologisches Konzept mit zwei Ausprägungsformen (Craving im frühen Entzug und Craving nach längerer Abstinenz) entwickelt. Dieses wird in Hinblick auf mögliche therapeutische Ansätze diskutiert.