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DOI: 10.1055/s-2007-996358
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Differenzierte Betrachtung formaler Denkstörungen bei Schizophrenien
Symptomatologie, kognitionspsychologische Modellvorstellungen und mögliche ForschungsperspektivenA Differentiated View of Formal Thought Disorders in SchizophreniasPublication History
Publication Date:
09 January 2008 (online)
Abstract
Although formal thought disorders, due to their outstanding ability of revealing underlying cognitive changes in schizophrenic psychoses, are amongst the most widely examined psychopathological phenomena in these psychoses, agreement with regard to the diagnostic significance is lacking.
Contradictory findings in psychopathological research concerning these complex phenomena might be one possible reason.
Since the quest for establishing a characteristic schizophrenic thought pathology was unsuccessful, it seems obviously advisable to abandon the hypothesis of a uniform kind of schizophrenic thought disorder. Therefore, a more detailed classification based on exact clinical observation seems desirable.
Karl Leonhard has developed a differentiation of formal thought disorder with diagnostic significance, which possibly allows for more convincing results.
The phenomenology of formal thought disorder along the lines of Leonhard is presented according to his theoretical views, and further research perspectives are shown that support this differentiation and illustrate the pathogenetic background with regard to linguistic methods.
Zusammenfassung
Während formale Denkstörungen zu den am meisten untersuchten psychopathologischen Auffälligkeiten bei schizophrenen Psychosen gehören, da sie über die der Psychose zugrunde liegenden Veränderungen besonders gut Aufschluß zu geben versprechen, herrschen über ihre diagnostische Wertigkeit nach wie vor unterschiedliche Auffassungen. Ein Grund hierfür ist sicherlich die Widersprüchlichkeit der Ergebnisse und Einschätzungen bisheriger psychopathologischer Forschung hinsichtlich dieser schwer faßbaren Phänomene.
Da die Suche nach einer charakteristischen schizophrenen Denkstörung erfolglos geblieben ist, liegt es nahe, die Annahme einer einheitlichen Störungsform aufzugeben und sich statt dessen schon klinisch um eine genauere deskriptive Aufschlüsselung zu bemühen.
Karl Leonhard hat im Rahmen seiner Aufteilung der endogenen Psychosen eine Differenzierung formaler Denkstörungen mit diagnostischer Spezifität erarbeitet, auf deren Basis sich möglicherweise aussagekräftigere Befunde erheben lassen. Die Phänomenologie der formalen Denkstörungen nach Leonhard wird auf der Basis des theoretischen Hintergrundes seiner Sichtweise dargestellt und unter Berücksichtigung linguistischer Untersuchungsverfahren werden mögliche Perspektiven für weitere Forschungsbemühungen aufgezeigt, die diese Differenzierung stützen und pathogenetische Hintergründe erhellen könnten.