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DOI: 10.1055/s-2007-995389
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Kindertraumatologie - Untere Extremität
Teil IIPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
09. Mai 2008 (online)
Bei der Behandlung von Frakturen im Wachstumsalter, vor allem bei Schaftfrakturen, stand die konservative Behandlung über viele Jahre im Vordergrund. Die kürzere Knochenbruchheilungszeit, das Remodeling von z. B. leichten Achsabweichungen durch das weitere Wachstum und die bessere Akzeptanz einer Gipsruhigstellung bei Kindern waren Argumente, in der Regel diesen Behandlungsweg einzuschlagen. Allerdings lässt sich insbesondere bei Kindern über 10 Jahre das Korrekturpotenzial nicht genau einschätzen, sodass mit zunehmendem Alter eine Reposition und Osteosynthese indiziert sind.
Die Einführung der intramedullären Markraumschienung mit elastischen Titannägeln, die die Stabilisierung von Schaftfrakturen ohne zusätzliche Läsion der Wachstumsfugen erlaubt, hat in den letzten Jahren zu einem Paradigmenwechsel bei der Behandlung von Schaftfrakturen im Wachstumsalter geführt.
Bei Gelenkfrakturen ist die anatomische Reposition einzufordern. Wenn hierzu eine Narkose notwendig ist, ist die definitive Versorgung anzustreben: In der Regel kann hier die Retention mit Bohrdrähten oder auch (kanülierten) Schrauben in minimalinvasiver Technik erreicht werden. Die Behandlungszeiten und Ruhigstellungszeiten sind grundsätzlich kritisch zu prüfen: Häufig werden die immobilisierenden Verbände bei Kindern im Wachstumsalter zu lang angelegt.
Literatur
- 1 Dietz H G, Schmittenbecher P, Slongo T, Wilkins K E. Elastic Stable Intramedullary Nailing (ESIN) in Children. Stuttgart, New York; Thieme 2006
- 2 Dietz H G, Schmittenbecher P, Illing P. Die intramedulläre Osteosynthese im Wachstumsalter. München; Urban & Schwarzenberg 1997
- 3 Laer L v., Kaelin L, Girad T. Late results following shaft fractures of the lower extremities in the growth period. Z Unfallchir Versicherungsmed Berufskr. 1989; 82 209-215
- 4 Laer L v., Kraus R, Linhart W R. Frakturen und Luxationen im Wachstumsalter. Stuttgart; Thieme 2007
Prof. Dr. Wolfgang Schlickewei
Chefarzt der Abteilung Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Kindertraumatologie
St. Josefskrankenhaus Freiburg
Sautierstraße 1
79104 Freiburg
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