Dtsch Med Wochenschr 2007; 132(51/52): 2736-2742
DOI: 10.1055/s-2007-993128
Originalarbeit | Original article
Ernährungsmedizin, Epidemiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ernährung und Bewegung von Schülern

Resultate einer Querschnittstudie am Lessing-Gymnasium MannheimNutrition and exercise of schoolchildrenResults of a questionnaire enquiry at a German secondary schoolH. Neumann1 , P. Neumann1
  • 1Schüler des Lessing Gymnasiums Mannheim
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eingereicht: 11.06.2007

akzeptiert: 29.11.2007

Publication Date:
12 December 2007 (online)

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung: Neben der Veröffentlichung des Aktionsplanes der Bundesregierung zur Verbesserung der Ernährung und Bewegung der Deutschen fanden wir in der Tagespresse mehrere Artikel über die ungesunde Ernährung von Schülern. In einer Untersuchung wollten wir herausfinden, wie die Bewegungs- und Ernährungssituation an unserer Schule ist.

Methodik: Wir verteilten an unserer Schule, dem Lessing-Gymnasium in Mannheim, insgesamt 729 Fragebögen an die Mitschüler, die der Erfassung von Daten rund um Bewegung, Ernährung und Freizeitverhalten dienten. Die Ermittlung der Ernährung erfolgte mittels eines Punktesystems nach Qualität der Lebensmittel. Das Freizeitverhalten unterteilten wir in Rubriken: Medienkonsum (d. h. Fernsehkonsum, hier abgekürzt TV und Zeit vor dem Computer, hier abgekürzt PC), sportliche Aktivitäten, Zeitaufwand für Musikinstrumente und Sonstiges (Lesen, Freunde treffen, Spielen). Diese Angaben wurden in Stunden pro Woche erfasst.

Ergebnisse: Die Befragung erfolgte im September 2006. Nach Ausgabe erhielten wir innerhalb von zwei Wochen 84 % der ausgefüllten Fragebögen zurück. Die Bewegungssituation wird in den unteren Klassenstufen (Klassen 5 bis 7, G-8-Schüler) tendenziell schlechter. Bezüglich des Zusammenhanges von Ernährung/Bewegung fanden wir deutliche Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Gemeinsame Parameter waren der günstige Einfluss eines niedrigen BMI-Wertes (Body Mass Index [kg/m2]) sowie der negative Einfluss von hohem Medienkonsum auf die Ernähung. Bei Mädchen hängt das Ess- und Freizeitverhalten viel enger mit den Schulnoten zusammen. Wir konnten nachweisen, dass gesunde Ernährung (hohe erzielte Ernährungspunktzahl), viel Sport und Ausüben eines Musikinstrumentes signifikant mit besseren Schulnoten assoziiert sind. Der Median der BMI-Werte betrug in der Unterstufe (9 - 14 Jahre) 17,3 kg/m2, in der Mittelstufe (12 - 16 Jahre) 19,6 kg/m2 und in der Oberstufe (16 - 19 Jahre) 20,8 kg/m 2. Es korrelieren gesunde Ernährung, viel Sport und wenig Medienkonsum mit guten Schulnoten. Alarmierend - Schüler der unteren Klassenstufen (G-8-Schüler) bewegen sich weniger.

Schlussfolgerung: An unserem Gymnasium haben relativ wenige Schüler Übergewicht: Gesunde Ernährung und viel Sport korrelieren mit guten Schulleistungen.

Summary

Background and objectives: During the last few years there have been many articles in various newspapers about the unhealthy nutrition of children. It was the aim of this study to find out about the state of nutrition and exercise among the children at our school, a Gymnasium (secondary or grammar school) in Mannheim, Germany.

Methods: We distributed questionnaires to 729 fellow pupils at the school to get some data/information about their exercise, nutrition and leisure activities. We developed a point-based system to record the quality of the food eaten; the time spent on sports, playing musical instruments; looking at television (TV) etc. or using the computer; and other leisure activities (e.g. reading, meeting friends, playing games).

Results: 84% of completed questionnaires were returned (98% of those sent to pupils in the lower forms). Food served at our school was reasonably good, but could have been improved by having a proper dining room or cafeteria. The situation regarding exercise tended to get worse in the younger pupils, because the school day has been lengthened. We found gender-related differences between school marks and other parameters. There was a positive relationship between good marks and a low [normal?] body mass index (BMI) and a negative effect on nutrition/exercise of hours spent watching TV or on the computer (PC). We also found a strong correlation in girls between school marks and their leisure. The number of points for wholesome meals, how much time the pupils spent on sports and music led to better school marks. Pupils of the lower grades exercised much less than older ones.

Conclusion: Body weight index and their TV/computer time had similar effects in girls and boys. A low BMI correlated with better school marks, while high TV/PC time worsened them At our school relatively few pupils were overweight. Good nutrition and good amounts of exercise correlated positively with good marks. The amount of exercise taken by the pupils decreased as they advanced to the higher grades.

Literatur

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  • 11 Weiß C. Basiswissen medizinischer Statistik. Springer Medizin Verlag Heidelberg 2005

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