Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224 - KV25
DOI: 10.1055/s-2007-992959

Rheopherese bei trockener altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) – Startschuss der internationalen RHEO-AMD-Studie

R Klingel 1
  • 1Apherese Forschungsinstitut Köln

Die Rheopherese ist ein Apherese-Verfahren zur Behandlung von Mikrozirkulationsstörungen. Die wichtigste Indikation ist die trockene AMD. Die AMD weist Charakteristika einer Mikrozirkulationsstörung auf: Entzündliche Veränderungen, Akkumulationsprozesse und Permeabilitätsstörungen. Studien in Deutschland und den USA haben in den 90er-Jahren die Grundlagen des Therapieansatzes erarbeitet. Die erste kontrollierte Studie wurde in Köln durchgeführt und zeigte, dass Patienten mit trockener AND und Drusen von der Therapie profitieren. Die in den USA multizentrisch, doppeltverblindet und placebokontrolliert durchgeführte MIRA-1-Studie baute auf diesen Ergebnissen auf. Im Rahmen der Auswertung der Studie mussten fehlerhafte Patienten ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse der 121 komplett auswertbaren Pat. bestätigten, dass die Rheopherese eine sichere und wirksame Behandlung für ausgewählte Patienten mit trockener AMD ist. Es wurde gezeigt, dass der natürliche Verlauf der trockenen AMD durch eine einmalige Therapieserie über einen Zeitraum von 12 Monaten signifkant verbessert wird. Von den Pat., die zu Beginn der Studie ein Sehvermögen schlechter als 0,5 hatten, lagen 46,7% vs. 12,5% nach 12 Monaten oberhalb dieser Grenze der Fahrtüchtigkeit (p<0,01). In 2007 ist der Startschuss für die internationale RHEO-AMD-Studie unter Aufsicht der FDA und Beteiligung von Zentren in den USA, Kanada und Deutschland gefallen. Bei 300 Patienten mit definierter trockener AMD im Studienauge soll die Wirksamkeit der Rheopherese doppelt verblindet und placebokontrolliert dokumentiert werden.