RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2007-992893
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Gehirntumoren - Sprachzentren präoperativ bestimmen
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
27. November 2007 (online)
Die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) gestattet die Detektion und Abgrenzung von Regionen im Gehirn, die für bestimmte Funktionen wichtig sind. Christoph Stippich und Kollegen untersuchten, ob eine routinemäßige Detektion von Broca- und Wernicke-Zentrum vor einer Entfernung eines Hirntumors möglich ist, um den Erhalt der Sprachfunktion bei der Therapieplanung zu berücksichtigen. Radiology 2007; 243: 828-836
An der prospektiven Studie nahmen 81 Patienten mit unterschiedlichen Hirntumoren teil. Sie unterzogen sich einer fMRT bei 1,5 Tesla auf der Basis der BOLD-Signale (Blood Oxygen Level Dependency) anhand von 2 Sprachfunktionstests: Satzbildungstest und Test zur Wortgenerierung.
Im ersten Beispiel sollten anhand von Bildern und Wörtern Sätze gebildet werden, im zweiten wurde zu Oberbegriffen frei assoziiert. Danach verglichen die Wissenschaftler die Broca- und Wernicke-Regionen mit anatomischen kontralateralen Homologen. Der individualisierten Auswertung der funktionellen Aktivierungsbilder, für die eine Clustergröße von 36 mm³ als Standard definiert worden war, ging eine Überlagerung mit morphologischen dreidimensionalen Daten voraus. Für jede Region erfolgte individuell eine Schwellenwertbestimmung, um BOLD-Signale eindeutig vom Hintergrundrauschen unterscheiden zu können.