Rofo 2007; 179(12): 1215-1218
DOI: 10.1055/s-2007-992883
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Das subkutane Granuloma annulare

Subcutaneous Granuloma annulareM. N.  Vogel, S. Hansmann, J. Kümmerle-Deschner, J. Schäfer, M. Horger
  • Tübingen
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Publication Date:
27 November 2007 (online)

 

Das Granuloma annulare wurde von Colcott Fox im Jahre 1895 zum ersten Mal beschrieben. Unter dem Begriff wird heute eine Gruppe von 4 klinisch unterschiedlichen, gutartigen Dermatosen mit überlappender histologischer Erscheinung zusammengefasst. Dazu gehören die generalisierte, die perforierende und die subkutane Form. Letztere hat die offizielle Bezeichnung subkutanes Granuloma annulare (SGA). Synonyme sind benigner Rheumaknoten, Pseudorheumaknoten, tiefes Granuloma annulare, palisierendes Granulom und isolierter subkutaner Knoten [1], [2]. Während die oberflächlichen Formen einer dermatologischen Blickdiagnose gut zugänglich sind, werden zur Spezifizierung des SGA häufiger bildgebende Verfahren angefordert [3], [4].

Die Ätiologie ist unklar. Während es bei Erwachsenen Hinweise auf eine Assoziation des Granuloma annulare mit immunologischen Erkrankungen gibt, besteht bei Kindern keinerlei Zusammenhang mit Kollagenosen oder sonstigen rheumatischen Erkrankungen. Das SGA kann zwischen Säuglingsalter und Adoleszenz auftreten, und ist bei 2-5-jährigen am häufigsten. Die betroffenen Kinder sind in der Regel ansonsten, sowohl klinisch als auch serologisch, vollkommen gesund. Die Läsion manifestiert sich oft als schmerzlose, schwer verschiebliche, subkutane Raumforderung, kann sich bei raschem Wachstum innerhalb von Wochen bilden und jahrelang persistieren. In ca. 65% der Fälle kommt es zu einer Manifestation prätibial. Weitere singuläre oder multilokuläre Lokalisationen liegen vor der Patella, an den Armen, am Gesäß und am Kopf. Die Hautoberfläche bleibt bis auf eine gelegentlich beobachtete rötliche Färbung unauffällig. Ulzerationen entstehen nicht [5].

Für die relativ asymptomatischen, subkutanen Raumforderungen kommen bei Kindern außerdem neben malignen Tumoren Lymphangiome, vaskuläre Malformationen, Lipome, Fibrome, Fremdkörperreaktionen, Fettgewebsnekrosen und Infektionen infrage. Insbesondere bei der typischen Lokalisation im Bereich von Kniescheibe und Tibia muss auch an eine chronische Bursitis infrapatellaris gedacht werden.

Literaturverzeichnis

  • 01 Argent JD . Fairhurst JJ . Clarke NMP . Subcutaneous granuloma annulare: four cases and review of the literature.  Pediatr Radiol. 1994;  24 527-529
  • 02 Grogg KL . Nascimento AG . Clarke NMP . Subcutaneous Granuloma Annulare in Childhood: Clinicopathologic Features in 34 Cases.  PEDIATRICS. 2001;  107 1-4
  • 03 Chung S . Frush DP . Prose NS . Shea CR . Laor T . Bisset GS . Subcutaneous Granuloma Annulare: MR Imaging Features in Six Children and Literature Review Radiology.  . 1999;  210 845-849
  • 04 Vandevenne JE . Colpaert CG . De Schepper AM . Subcutaneous granuloma annulare: MR imaging and literature review.  Eur Radiol. 1998;  8 1363-1365
  • 05 Felner EI . Steinberg JB . Weinberg AG . Subcutaneous Granuloma Annulare: A Review of 47 Cases.  Pediatrics. 1997;  100 965-967
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