Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225(4): R55-R72
DOI: 10.1055/s-2007-989291
KliMo-Refresher

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Vergrößernde Sehhilfen

K. Rohrschneider1
  • 1Ophthalmologische Rehabilitation, Univ.-Augenklinik, Heidelberg
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Publication Date:
09 April 2008 (online)

Einleitung

Trotz verbesserter chirurgischer und konservativer Möglichkeiten bei der Behandlung von Augenerkrankungen steigt der Anteil Sehbehinderter stetig. Dies liegt nicht zuletzt an der erheblichen Zunahme von Patienten mit altersabhängiger Makuladegeneration infolge der zunehmenden Alterspyramide. Nach aktuellen epidemiologischen Daten aus Europa ist von etwa 500 000 bis 1 000 000 Sehbehinderten, d. h. Menschen mit einer bestkorrigierten Sehschärfe von 0,3 oder einer gleichartigen Einschränkung der Sehfunktion, auszugehen. Bis zum Jahre 2030 ist mit einer Zunahme dieser Personengruppe um 30 - 50 % zu rechnen [[1]].

Zahl der Sehbehinderten wird u. a. aufgrund der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2030 um 30 - 50 % ansteigen.

Neben den meist älteren Betroffenen gibt es jedoch auch einen nicht unwesentlichen Anteil jüngerer Sehbehinderter.

Sehbehinderung besteht bei einer bestkorrigierten Sehschärfe von 0,3 oder einer gleichartigen Einschränkung der Sehfunktion.

Für all diese Patienten ist die funktionelle Rehabilitation, das heißt in der Regel die Wiedererlangung der Lesefähigkeit, vordringlicher Wunsch. Damit kommt der Versorgung mit optischen und elektronischen vergrößernden Sehhilfen ein erheblicher Stellenwert zu für die Schule, den Arbeitsplatz und besonders für alltägliche Dinge, wie Küchentätigkeiten, Handarbeit oder Hobbys.

Wichtigstes Ziel der funktionellen Rehabilitation ist es, mit vergrößernden Sehhilfen die Lesefähigkeit wieder zu erlangen.

Neben der Sehhilfenversorgung ist eine Beratung des Patienten bezüglich ergänzender Hilfsangebote notwendig.

Eine erfolgreiche und damit nutzbringende Verordnung muss dabei aber auch die Nachteile berücksichtigen, die jede Vergrößerung mit sich bringt, wie z. B. die Einschränkung des Sehfeldes und die Verkürzung des Arbeitsabstandes, der darüber hinaus noch sehr exakt einzuhalten ist.

Nachteile der Vergrößerung: eingeschränktes Sehfeld sowie verkürzter und invariabler Arbeitsabstand.

Die Funktionsverbesserung durch optische oder elektronische Hilfsmittel muss immer in Relation zu den subjektiven Beschwerden gesehen werden: Die für den Arzt oft nur geringen Funktionsverbesserungen führen für den Patienten oft zu einer wesentlichen Erhöhung der Lebensqualität.

Auch geringe objektive Funktionsverbesserungen erhöhen die Lebensqualität der Patienten oft enorm.

Dementsprechend sollte die oft zeitaufwendige und manchmal mühsame Anpassung vergrößernder Sehhilfen ein wichtiges Betätigungsfeld für den Augenarzt sein.

Mit diesem Fortbildungsartikel soll ein Überblick über die verschiedenen vergrößernden Sehhilfen und deren Einsatzgebiete gegeben werden, wobei zunächst auf die Darstellung des Anpassvorgangs eingegangen wird, der durchaus auch in der augenärztlichen Praxis erfolgen kann und sollte, da die vor allem an Augenkliniken bestehenden Spezialambulanzen schon heute nur einen kleinen Anteil der Patienten versorgen können.

Das Anpassen der verschiedenen Systeme vergrößernder Sehhilfen erfolgt außer in Spezialambulanzen von Augenkliniken auch in der augenärztlichen Praxis.

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Prof. Dr. Klaus Rohrschneider

Ophthalmologische Rehabilitation
Univ.-Augenklinik

Im Neuenheimer Feld 400

69120 Heidelberg

Email: kr@uni-hd.de