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DOI: 10.1055/s-2007-989110
Beschreibung der Embryonalentwicklung des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) mit 3-D-Ultraschall unter Einbeziehung der extraembryonalen Organe
Einleitung: Elefanten besitzen eine Trächtigkeitsdauer von 660 Tagen. Über die Embryonalentwicklung war bis auf einige post – mortem Untersuchungen toter Föten unbekannten Alters, die während Abschussaktionen in südafrikanischen Nationalparks geborgen wurden, wenig bekannt. Ziel der vorliegenden Studie war die sonographische Charakterisierung der Embryonalentwicklung des Asiatischen Elefanten bei bekanntem Gestationsalter und die Aufklärung der Funktion der extraembryonalen Organe in der Plazentaentwicklung.
Methodik: Frühe Trächtigkeiten 5 Asiatischer Elefanten mit bekanntem Ovulationszeitpunkt wurden kontinuierlich mit transrektaler 3D-Sonographie (Voluson 530, Voluson 730 und Voluson „i“, GE medical systems, USA; 7–4MHz) untersucht. Die 3D-Datensätze wurden retrospektiv analysiert: im Render Modus erfolgte die Oberflächendarstellung des Embryos und im Inverse – Render Modus die Darstellung flüssigkeitsgefüllter Hohlräume wie Amnion, Dottersack und Allantois (extraembryonale Organe)
Ergebnisse: An Tag 50p.o. konnte erstmals eine Fruchtblase dargestellt werden. An Tag 63 wurde der Embryo, an Tag 73 der Herzschlag sichtbar. Die Fruchthöhle bestand aus einem großen Dottersack, der am abembryonalen Pol eine Dottersackplazenta bildete. Ab Tag 83 wurde die elefantentypische Unterteilung der Allantois in vier Säcke und die beginnende Entwicklung der Allantoisplazenta deutlich. Embryonaler Kopf und Rumpf waren differenziert. Zwischen Tag 97 und 105 verlor der Dottersack den Kontakt zum Endometrium und die definitive gürtelförmige Allantoisplazenta war etabliert. Ab Tag 110 besaß der Fetus eine elefantentypische Körperform;. Transrektaler Ultraschall war bis Tag 240möglich.
Schlussfolgerungen: Erstmals wurden fundamentale Entwicklungsvorgänge des Elefanten im Zusammenhang zum Trächtigkeitsalter beschrieben. Die ungewöhnlich späte Implantation des Elefanten sowie die Bedeutung von Dottersack und Allantois in Bezug auf die Plazentabildung konnten demonstriert werden.