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DOI: 10.1055/s-2007-989078
Sonographische Diagnose bei 13 Patienten mit Fibromatosis colli
Fragestellung: Die Fibromatosis colli ist die häufigste Ursache eines kongenitalen muskulären Schiefhalses. Als Ursachen werden Geburtstraumata sowie eine intrauterine Zwangshaltung diskutiert. In Folge kann es zu einem neonatalen Torticollis mit einer Plagiocephalie kommen. Aufgrund der typischen Charakteristika kann die Diagnose sonographisch gestellt werden.
Methode: Bei 13 Säuglingen (7 Jungen und 6Mädchen) mit einer Fibromatosis colli wurde der Musculus sternocleidomastoideus beidseits mit einem 15MHZ-Linearschallkopf untersucht. Hierbei wurde die Echogenität, das Binnenreflexmuster, die Abgrenzbarkeit, die Lokalisation im Muskel, die Größe und die Perfusion beurteilt. Bei allen Kindern erfolgten sonographische Verlaufskontrollen. Die Erstvorstellung unserer Patienten lag am 37±18. Lebenstag.
Ergebnisse: Bei 3 Säuglingen war der linke, bei 10 Säuglingen der rechte M.sternocleidomastoideus betroffen. Bei 10 Kindern war die Raumforderung im distalen Anteil des M.sternocleidomastoideus lokalisiert. Das Volumen der Tumore lag bei 5,5±2,7cm3. 8 Tumore waren inhomogen, 5 homogen. Bei 9 Kindern konnte eine echoarme Tumorstruktur dargestellt werden, bei 3 Kindern eine echoreiche Tumorstruktur, bei einem Kind war der Tumor isoechogen. Die Tumore von 10 Kindern zeigten eine diffuse leicht vermehrte Perfusion. Bei 3 Kindern fand sich eine fokale Hyperperfusion. Alle Tumore waren gut abgrenzbar.
Schlussfolgerung: Die Diagnose einer Fibromatosis colli kann sonographisch sicher gestellt werden. Die Raumforderung ist gut abgrenzbar und in der Regel auf die distalen ⅔ des Musculus sternocleidomastoideus begrenzt. Am häufigsten stellt sich ein echoarmer, vermehrt perfundierter Tumor dar. Durch die frühzeitige Diagnose können betroffene Kinder rechtzeitig der notwendigen krankengymnastischen Therapie zugeführt werden. Auch nach Diagnosestellung ist der Ultraschall ein hervorragendes Mittel zur Verlaufsbeobachtung.