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DOI: 10.1055/s-2007-989076
Sonographische Verlaufsbeobachtungen bei spontan regredienten angiomatösen „Tumoren“ in Leber, Retroperitoneum und Schädel von Neugeborenen und jungen Säuglingen
Ziele: Präsentation des sonographischen Spektrums und Verlaufs von spontan regredienten “Tumoren“ im Bauch und Schädel von Neugeborenen und jungen Säuglingen.
Methodik: In einem Zeitraum von 4 Jahren wurden bei 6 weiblichen Patienten mit einem Alter von 2 Tagen bis 4 Monaten tumoröse Prozesse in der Leber (3), in der perirenalen Region (1) und im Schädel (2) mittels Ultraschall erfasst. Die sonographischen und ergänzenden MRT-Befunde wiesen – im Zusammenhang auch mit negativen Tumor-Markern in Blut und Urin – auf am ehesten benigne angiomatöse Läsionen hin.
Ergebnisse: Die hepatischen und perirenalen Läsionen präsentierten sich als typisch für Hämangioendotheliome. Nur die 2 Läsionen, die von der Schädelkalotte bzw. der -basis ausgingen, wurden biopsiert. Es fand sich dabei ein juveniles Hämangion resp. ein angiomatöser Tumor mit unsicherer Dignität. Alle Patienten wurden ohne komplette Tumor-Resektion und medikamentöse Behandlung allein klinisch und sonographisch verfolgt. Dabei zeigten 5 Läsionen nach 6 bis 52 Monaten eine vollständige Regression. Auch im letzten Fall verkleinerte sich das Kalotten-Hämangiom während aktuell 8 Monaten erheblich.
Schlussfolgerungen: In die Differentiladiagnose von sogar großen Tumoren auch ungewöhnlicher Lokalisation müssen bei Neugeborenen und jungen Säuglingen benigne angiomatöse Läsionen mit zu erwartender Spontangression einbezogen werden. Dies vermeidet belastende Beunruhigungen der Eltern sowie unnötige chirurgische Interventionen und erlaubt stattdessen ein konservatives, nicht eingreifendes Verlaufskonzept.