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DOI: 10.1055/s-2007-989072
Kontrastverstärkte Darstellung von Nierenläsionen einer Transplantatniere bei einem 3-jährigen Jungen
Einleitung: Transplantatnieren bei Kindern sind sonographisch meist gut beurteilbar. Im Einzelfall können Läsionen in ihrer Bedeutung abschließend ohne Histologie nur schwer einzuordnen sein.
Methodik/Fall: Wir berichten über einen 3 Jahre alten niereninsuffizienten Jungen, der vom Vater eine Lebendspende erhielt. Wegen initialer Abstoßung erfolgte eine entsprechende immunsuppressive Therapie. Nach ca. 9 Wochen fielen bei einer Routinekontrolle multiple Läsionen in der Niere auf, die als suspekt gewertet wurden. Anamnestisch ergaben sich Hinweise auf einen Harnwegsinfekt und eine EBV- Reaktivierung. Sonographisch im B-Bild, als auch im NMR der Transplantatniere bestätigten sich die Befunde. Bei der Differentialdiagnose eines malignen Prozesses wurde eine offene Biopsie zur Histologiegewinnung favorisiert, jedoch das Risiko für das Organ als erheblich betrachtet. Daher führten wir zusätzlich eine kontrastversärkte Darstellung des Transplantates mit Sonovue i.v. (low-MI) durch. Es waren keinerlei Nebenwirkungen zu beobachten. Die Vaskularisation, sowie das An – und Abflutverhalten der Mikrobläschen wiesen in erster Linie, nach bislang vorliegenden Erfahrungen, auf entzündliche und weniger auf maligne Läsionen hin. Auf eine Biopsie wurde unter Berücksichitung aller Befunde zunächst verzichtet. Unter konservativer antibiotischer und antiviraler Therapie bildeten sich die Läsionen zurück.
Schlussfolgerung: Die intravenöse Applikation von Echo – Kontrastverstärkern ist bei Kindern bislang nicht zugelassen. In Einzelfällen kann eine kontrastversärkte Sonographie einer Transplantatniere die Diagnostik bei unklaren Befunden auch bei Kindern sinnvoll ergänzen. Weitere Beobachtungen und Untersuchungen hinsichtlich Beurteilung, Nebenwirkungen und Bedeutung von low-MI-Kontrastverstärkern sind bei diesem Kollektiv notwendig.