Ultraschall Med 2007; 28 - V_7_8
DOI: 10.1055/s-2007-989033

SonoElastographie in der Mammadiagnostik: Gibt es Vorteile in der Dignitätsvorhersage gegenüber herkömmlichen Methoden?

G Hatzung 1, S Grunwald 1, B Jäger 2, M Zygmunt 1, R Ohlinger 1
  • 1Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Greifswald, Germany
  • 2Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Biometrie und medizinische Informatik, Greifswald, Germany

Ziel: Ziel der prospektiven Untersuchung war es, herauszufinden, ob mit der SonoElastographie zuverlässiger als mit der B-Bild-Sonographie oder Mammographie eine Dignitätsvorhersage möglich ist.

Material/Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten mit bisher nicht gesicherten Mammaläsionen. Die Sonographie wurde mit einem HITACHI EUB-8500 HV Ultraschallsystem, ausgestattet mit einem “SonoElastography“ Modul und einer 13MHz Linearschallsonde, erstellt. Die Beurteilung der B-Bild Sonographie erfolgte mit der BIRADS-Klassifikation, die Sonoelastographie wurde mit dem Score 1–5 nach Ueno bewertet. Im Anschluss wurden alle Befunde durch High-Speed-Stanzbiopsie oder Feinnadelaspirationsbiopsie angeklärt.

Ergebnisse: Es wurden vierzehn weibliche und ein männlicher Patient untersucht, bei denen insgesamt 21 Herdbefunde vorlagen, 4 Karzinome und 17 benigne Befunde. Der Altersdurchschnitt der Patienten lag bei 52,7 Jahren (33 bis 78 Jahre).

Die Sensitivität der B-Bild-Sonographie und der Mammographie lagen bei 100%, der Sonoelastographie bei 50%. Die Spezifität der B-Bild Sonographie ergab 94%, der Mammographie 76% und der Sonoelastographie 41%, sofern ein Score von 1–2 als benignes Testergebnis festgelegt wurde. Im McNemar-Test zeigte sich eine Symmetrie (p=0,0522) in der Vergabe des Elastographiescores und des Ultraschall BIRADS für den jeweiligen Herdbefund, bezogen auf den entsprechenden Zahlenwert zwischen 1 und 5.

Schlussfolgerung: Aufgrund der geringen Anzahl an vorliegenden Befunden lassen sich noch keine sicheren Aussagen zur sinnvollen Nutzung der SonoElastographie machen. Im vorliegenden Patientenkollektiv zeigte sich jedoch kein signifikanter Vorteil in der Nutzung der SonoElastographie.