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DOI: 10.1055/s-2007-989018
Die intraoperative navigationsassoziierte Sonographie in der Weichteilchirurgie der Schädelbasis
Intraoperative Verschiebungen des Weichteilgewebes analog zum „Brain shift“ in der Neurochirurgie sowie eine veränderte Anatomie aufgrund chirurgischer Maßnahmen bewirken, dass die präoperativ eingerichtete CT- oder MR-basierte Navigation während der Operation nicht mehr die Realität darstellt. Dies lässt während computerassistierter Chirurgie eine Reevaluation des Datensatzes wünschenswert erscheinen. In der HNO-ärztlichen Schädelbasischirurgie trifft dies insbesondere für die Resektion parapharyngealer und intraorbitaler Tumore zu.
Bei acht Patienten mit Weichteiltumoren der Orbita und des Parapharyngealraumes, die über transfaziale Zugänge operiert wurden, setzten wir die B-mode-Sonographie in Assoziation zur computerassisterten Chirurgie ein. Wichtige anatomische Strukturen und Landmarken wurden präoperativ farblich im CT-/MR-Datensatz markiert. Intraoperativ wurde das Ultraschallbild mit den Markierungen dieses CT-/MR-Datensatzes fusioniert. Im Rahmen der Qualitätssicherung kontrollierten wir zu Beginn sowie während des Eingriffes wiederholt die Genauigkeit.
Als dynamische Untersuchungsmethode vermittelte der Ultraschall zusätzliche Informationen, indem er die intraoperative Verschiebung von Weichteilstrukturen darstellte, und erleichterte deren Erhaltung. Das Auffinden kleiner und verschieblicher Weichteiltumore konnte gerade bei einem engen Zugangsweg unterstützt werden. Jedoch waren Genauigkeit und Wert dieser zusätzlichen Informationen vom Tumorsitz abhängig. So war der Informationsgewinn im para-oropharyngealen Bereich und in der vorderen Orbita höher als para-nasopharyngeal und in der hinteren Orbita. Die Fusion präoperativer CT-/MR-Datensätze mit den Daten des intraoperativen Ultraschalls ist bei transfazialen Schädelbasiseingriffen hilfreich und übersteigt die Möglichkeiten der nicht navigierten Sonographie bei weitem. Das Verfahren ermöglicht eine gesteigerte operative Radikalität bei Schonung von Gewebe und Funktion. Artefakte und eine erschwerte Einstellung des Schallkopfes in knöchern eng begrenzten Regionen verlangen allerdings nach einer Fortentwicklung der Methode.