Ultraschall Med 2007; 28 - P_5_12
DOI: 10.1055/s-2007-989008

Kontrastmittelunterstützte Sonographie bei Patienten mit Appendagitis epiploica

J Egbring 1, B Tillmann 2, C Görg 2
  • 1Universitätslkinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Diagnostische Radiologie, Gießen, Germany
  • 2Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Marburg, Innere Medizin, Marburg, Germany

Einleitung: Die Appendagitis epiploica (AE) stellt eine Infarzierung eines Fettbürzels dar und ist eine seltene aber wichtige Ursache einer lokalen Peritonitis. Die Diagnose kann B-Bild morphologisch gestellt werden. Ziel der Studie war es,das Kontrastmittelverhalten der AE mit einem Kontrastmittel (KM) der 2. Generation zu beschreiben.

Methodik: Von Mai 2005 bis Februar 2007 wurde bei 12 Patienten die B-Bildsonographische Diagnose einer AE gestellt. Die Einweisungsdiagnosen waren v.a. Divertikulitis(n=8), v.a. Appendizitis (n=3), v.a.Colitis (n=1). Das CRP war bei 8 Patienten <5 und bei 4 Patienten zwischen 5 und 25. In 5 Fällen erfolgte eine CT Untersuchung. Alle Patienten wurden bis zum Verschwinden der Schmerzsymptomatik im Median 6 Tage nachbeobachtet(range 2–28 Tage). Alle Patienten wurden mit einem KM der 2. Generation(Sonovue) untersucht und die KM Aufnahme der Läsion im Vergleich zum umgebenden Fettgewebe beurteilt. Dabei wurde zwischen fehlender, gemischter und homogener KM Anreicherung differenziert.

Ergebnis: Alle Läsionen waren durch einen peritonitischen Schmerz bei der Kompressionssonographie charakterisiert und stellten sich als runde bis ovale, hyperechogene Läsionen dar. Die Größe der Läsionen variierte zwischen 2×1cm bis 3×2cm. Die Läsionen der Patienten mit AE zeigten in allen Fällen eine pathologische KM Anreicherung mit einer fehlenden KM Anreicherung (n=4), oder mit einer gemischten KM Anreicherung (n=8). Die gemischte KM Aufnahme war durch eine fehlende zentrale und eine randständig vorhanden KM Anreicherung der Läsion gekennzeichnet.

Schlussfolgerung: Die AE zeigt in der Kontrastmittelunterstützten Sonographie(KUS) eine gänzlich oder partiell fehlende KM Anreicherung. Der Teil der fehlenden KM Anreicherung scheint hierbei das infarzierte Areal des torquirten Fettbürzels zu kennzeichnen.Die KUS ermöglicht eine sichere Abgrenzung der AE von einer homogen KM aufnehmenden entzündlichen Fettgewebsinfiltration.