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DOI: 10.1055/s-2007-989001
Erstdiagnose eines echoarmen Lebertumors mittels Sonographie und CEUS bei unauffälligem CT und MRT – ein Plädoyer für den Ultraschall
Bei einer 27-jährigen Patientin wurde in einer Praxis im Rahmen einer Abdomensonographie der V.a. eine Leberraumforderung geäußert. Nachdem das hierauf veranlaßte ambulante Kontrastmittel-CT der Leber unauffällig ausfiel, wurde der Befund zunächst nicht mehr weiter verfolgt. Die Patientin wurde jedoch wenige Tage später aus einem anderem Grund (V.a. Pankreatitis) stationär eingewiesen. Sonographisch zeigte sich bei der Aufnahmeuntersuchung eine 18mm große echoarme Läsion im Segment VII des rechten Leberlappens mit starker Vascularisation in der FKDS, dringend verdächtig auf eine fokal noduläre Hyperplasie. Eine CEUS (kontrastmittelverstärkte Sonographie) zur Sicherung der Diagnose war zunächst nicht möglich, da in unserer Klinik kein entsprechendes Ultraschallgerät vorhanden ist. Um der jungen Patientin eine Feinnadelpunktion zur Artdiagnostik der Läsion zu ersparen, wurde eine MRT der Leber mit KM durchgeführt, die die Raumforderung überraschend – wie zuvor das CT – nicht nachvollziehen konnte. Wir stellten die Patientin daher kurzfristig in der Sonographieambulanz der Uniklinik Mainz zur kontrastmittelverstärkten Sonographie vor, die die FNH bestätigte.
Fazit: Methode der ersten Wahl bei fokalen Leberläsionen ist nach wie vor die qualifizierte Sonographie, ggf. ergänzt durch die Kontrastmittelgabe. Geeignete Sonographiegeräte sollten daher zur Standardausstattung internistischer Abteilungen gehören. Die Computertomographie sollte insbesondere bei jüngeren Patienten Ausnahmefällen vorbehalten bleiben, da bei den meisten Lebertumoren eine Artdiagnostik mittels Sonographie bzw. CEUS gelingt.