Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_30
DOI: 10.1055/s-2007-988996

Steigerung des KM-Enhancement nach einer zweiten Injektion von SonoVue im Vergleich zur ersten Injektion – eine quantitaive Studie an gesunden Probanden

A Oldenburg 1, J Skrok 1, J Hohmann 1, KJ Wolf 1, T Albrecht 1
  • 1Charite – Campus Benjamin Franklin, Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin, Germany

Zielsetzung: Die klinischen Routinediagnostik mit Ultraschallkontrastmittel erfordert z.T. mehrere KM-Injektionen. Uns fiel auf, dass eine zweite Injektion ein deutlich ausgeprägteres Enhancement als die erste hervorzurufen schien. Ziel dieser Studie war die quantitative Untersuchung dieses Effekts unter standardisierten Bedingungen.

Methodik: Bei 9 gesunden Probanden wurde nach i.v.-Injektion von 1ml SonoVue die Kontrastierung der Leber und Aorta über 5min kontinuierlich gemessen. Nach 12 Minuten und vollständigem Abklingen der Signalverstärkung erfolgte eine zweite identische Injektion. Beide Untersuchungen erfolgten mit den gleichen Untersuchungsparametern (Siemens Acuson Sequoia, CPS, MI 0.08, Bildrate 1/s). Die quantitative Auswertung der Signalintensität in Leber und Aorta und erfolgte mit der AXIUS ACQ Software.

Ergebnisse: Das maximale Enhancement im Leberparenchym steigerte sich nach der zweiten Injektion um 3,9±2,9 dB (p<0,01). Die Fläche unter der Signal-Intensitäts-Kurve (linearen Daten, die eng mit der Bläschenkonzentration korrelieren) steigerte sich für die oberflächliche Parenchymregion sich um den Faktor 2,3. Dies verdeutlicht den erheblichen Anstieg der Zahl zirkulierender Mikrobläschen. Eine mögliche Erklärung dafür ist die Sättigung von Makrophagen im Lungenparenchym nach der ersten Injektion, wodurch nach der zweiten Injektion mehr Mikrobläschen die Lunge passieren und zu einem verstärkten Parenchymenhanvementführen.

Schlussfolgerung: Eine zweite Injektion von SonoVue bewirkt ein erheblich gesteigertes Parenchymenhancement der Leber, was wichtige Konsequenzne für den klinischen Einsatz hat:

1. Die Dosis der zweiten Injektion kann um den Faktor drei verringert werden, wenn die erste Injektion ein ausreichend gutes Enhancement erreicht hat.

2. Ist das Enhancement der ersten Injektion unzureichend, so kann eine zweite Injektion mit gleicher Dosis ein deutlich besseres Parenchymenhencement bewirken.