Ultraschall Med 2007; 28 - V_5_16
DOI: 10.1055/s-2007-988982

Signalverstärkte Sonographie bei Leberläsionen: Eine prospektive, kontrollierte, verblindete Studie mit Vergleich zur konventionellen Sonographie und histologischen Diagnose

GH Hübner 1, A Häder 1, K Hopf 1, J Knolle 2
  • 1Krankenhaus Köthen, Köthen, Germany
  • 2Institut für Pathologie Klinikum Dessau, Dessau, Germany

Fragestellung: Wir untersuchten die Effektivität der signalverstärkten Sonographie (SS) im Vergleich zur konventionellen Sonographie (KS) bei der Detektion und Diagnostik von Leberläsionen mit anschließender histologischer Sicherung.

Patienten und Methoden: Bei 40 Patienten (Alter 66±12 Jahre, 24männlich) mit Indikation zur Leberherdpunktion erfolgte eine KS, gefolgt von einer weiteren Untersuchung mit KS und SS durch einen zweiten, verblindeten Untersucher. Die Untersuchungszuordnung erfolgte zufällig aus drei Untersuchern mit Erfahrung in der SS. Dokumentiert wurden Anzahl (bis n=10 und multipel) und Art der Läsionen. Die Untersuchungen erfolgten am Ultraschallgerät EUB-6000Plus (Hitachi) mit den kontrastfähigen Sonden EUP-C514 5–2MHz bzw. EUP-B514 5–2MHz für die Punktionen und dem Signalverstärker SonoVue (Altana) bei niedrigem mechanischen Index nach intravenöser Bolusinjektion. Als Referenz diente die mit sonographisch gezielter Punktion gewonnene Histologie.

Ergebnisse: Zwischen den beiden verblindeten Untersuchungen mit KS fanden sich keine Unterschiede bezüglich Anzahl und Art der Läsionen. Mit SS wurden 10% (54 vs. 49) mehr Läsionen im Vergleich zur KS detektiert. Für KS/SS/Histologie ergab sich folgende Verteilung der Diagnosen: Metastasen 32/26/24, hepatozelluläres Karzinom 4/5/3, Regeneratknoten 0/1/3, Hämangiom 1/4/4, FNH 0/0/1, Adenom 1/0/0, Minderverfettung 1/1/1, Mehrverfettung 0/0/2, Abszess 1/2/2. Bei 5 (13%) Patienten konnte die korrekte Diagnose mit SS, bei weiteren 6 (15%) Patienten erst durch die Histologie ermittelt werden.

Schlussfolgerungen: Bei Fragestellungen zur Anzahl von Leberläsionen mit klinischer Konsequenz kann die SS sinnvoll eingesetzt werden. Durch die verbesserte Diagnostik von Leberläsionen mit SS können Leberherdpunktionen reduziert werden.