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DOI: 10.1055/s-2007-988973
Nachweis eines Hepatohydrothorax mithilfe des Ultraschall-Kontrastmittels SonoVue®
Einleitung: Der meist einseitige Hepatohydrothorax ist eine seltene Komplikation der portalen Hypertension einer meist fortgeschrittenen Leberzirrhose. Pathogenetisch kommt es zum Übertritt von Aszites über Zwerchfell-Defekte in den Pleuraraum, begünstigt durch den höheren intraabdominellen Druck. Die Therapie entspricht der Therapie beim Aszites, daher ist die Diagnose Hepatohydrothorax unter den Differentialdiagnosen des Pleuraergusses bedeutsam.
Ziel: Wir untersuchten, ob mit der Kontrastmittelsonographie der Nachweis eines Hepatohydrothorax gelingt.
Material und Methoden: Drei Patienten mit Leberzirrhose und einem isoliert rechtsseitigen Pleuraerguss wurden mit Verdacht auf einen Hepatohydrothorax untersucht. Es wurde das Kontrastmittel SonoVue® intraperitoneal in den Aszites gespritzt und dann der Pleuraerguss beobachtet. Der erste Patient wurde in Rückenlage untersucht, die anderen beiden in Linksseitenlage unter forcierter Atmung. Bei Patient 2 verwendeten wir 4,8ml SonoVue®, bei Patient 3 nur 2,4ml. Als diagnostischer Goldstandard diente die Szintigraphie mit Tc-99m-Albumin. Hierbei wurde das Nuklid ebenfalls in den Aszites injiziert.
Ergebnisse: Bei Patient 2 und 3 konnte der Übertritt der Kontrastmittel-Bläschen in den Pleuraerguss in Linksseitenlage unter forcierter Atmung eindeutig beobachtet werden. Der Nachweis gelang auch mit der halben KM-Menge. Bei Patient 1 gelang der Nachweis in Rückenlage nicht. Die Szintigraphie zeigte bei allen Patienten den Hepatohydrothorax.
Schlussfolgerung: Ein peritoneo-pleuraler Shunt beim Hepatohydrothorax lässt sich elegant nach intraperitonealer Injektion des US-Kontrastmittels SonoVue® durch den Übertritt der Bläschen in den Pleuraerguss nachweisen.