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DOI: 10.1055/s-2007-988945
Dreidimensionale volumetrische Erfassung der fetalen Leber bei Vorliegen einer fetalen Anämie aufgrund Rh- Inkompatibilität
Einleitung: In zahlreichen Studien konnte das Vorliegen einer Hepatosplenomegalie bei anämischen Feten als Ausdruck einer extramedullären Hämatopoese in der 2D- Sonographie nachgewiesen werden. Ziel der Studie war es bei einem Feten mit Rhesusinkompatibilität mittels 3D- Sonographie das Lebervolumen vor und nach intrauteriner Transfusion zu quantifizieren.
Methodik: Eine 31-jährige IIIg, IIp wurde uns mit 29 + 2 SSW und positivem Antikörpersuchtest vorgestellt (Anti- D 1: 512). Neben der Bestimmung der Vmax der A. cerebri media wurde wiederholt das Lebervolumen mittels 3D- Sonographie bestimmt (VOCAL- Technik, GE Voluson expert) und mit Normkurven verglichen.
Ergebnis: Im weiteren Verlauf wurden bei einem fetalen Ausgangs Hb- von 7,9g/dl insgesamt 4 intrauterine Bluttransfusionen durchgeführt. Bereits initial zeigte sich ein deutlich vergrößertes Lebervolumen über der 95. Perzentile (84ml mit 30+1 SSW). Trotz ansteigender fetaler Hämoglobinwerte unter Therapie kam es im weiteren Schwangerschaftsverlauf zu keiner Reduktion des Lebervolumens (171ml mit 33+6 SSW). Ferner zeigte sich, dass hinsichtlich der quantitativen Erfassung der Blutflussgeschwindigkeit in der fetalen A. cerebri media im weiteren Verlauf keine Korrelation zur fetalen Hämoglobinkonzentration bestand.
Schlussfolgerung: Die dreidimensionale sonographische Quantifizierung des fetalen Lebervolumens mittels VOCAL- Technik ist als reproduzierbare Messtechnik zur Erfassung fetaler Organvolumina geeignet. Im vorliegenden Fall (Rh- Inkompatibilität mit fetaler Anämie) zeigten sich jedoch keine direkten Zusammenhänge zwischen den durch wiederholten Transfusionen erreichten Hämoglobinkonzentrationen und den erfassten Lebervolumina des Feten.