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DOI: 10.1055/s-2007-988889
Skurrile Gefäßformationen bei portaler Hypertension
Einleitung: Die portale Hypertension bei Leberzirrhose führt zur Ausbildung von portosystemischen Umgehungskreisläufen. Neben den gastroösophagealen Varizen zählen dazu insbesondere intrabdominelle Venen z.B. der Bauchwand, mesenteriale, splenorenale, intrahepatische u.a. Shunt-Gefäße, die in Folge des portalen Überdruckes neu entstehen oder rekanalisiert und perfundiert werden.
Methodik: Der konventionelle und farbkodierte Ultraschall (FKDS) detektiert zuverlässig abdominelle Gefäßmalformationen, die bei portaler Hypertension als portokavale Shunts auftreten. Der konventionelle Ultraschall des Abdomens wird routinemässig bei allen Patienten mit Verdacht auf einen diffusen Leberschaden oder eine Pankreaserkrankung durchgeführt. Bei atypischen echofreien, zystischen oder vaskulären Strukturen im Abdomen identifiziert die nachfolgende FKDS diese als Gefäßkonvolute mit teilweise skurriler Form.
Ergebnisse: Diverse, teils sehr ungewöhnlich imponierende intraabdominelle Gefäßbilder, die sonographisch entdeckt und kontrolliert wurden, werden dargestellt. Beispiele fuer das Cruveilhier-Baumgarten Syndrom, sowie weitere Gefäßformationen werden präsentiert (z.B. das „mesenteriale Herz“, das peripankreatische „@“ oder das „omphalische Inferno“).
Schlussfolgerung: Intraabdominelle Gefäßneubildungen müssen auch beim Fehlen von anderen sicheren Zeichen der portalen Hypertension (z.B. Aszites) an diese denken lassen. Insbesondere vor invasiven Massnahmen (wie Aszitespunktionen) sollten diese Gefäßformationen identifiziert werden. Der farbkodierte transabdominelle Ultraschall ist eine einfache und sichere Methode zur Diagnostik dieser teils skurrilen Veränderungen. Andererseits sollten atypische abdominelle Gefäßbilder im Abdomen an eine Kollateralisierung im Rahmen eines Pfortaderhochdruckes denken lassen und zur Abklärung der Genese Anlaß geben.