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DOI: 10.1055/s-2007-988876
Vorsorgewert der Sonographie im Rahmen präventiver Untersuchungen
Einleitung: Die Diskussion um Gesundheitsvorsorge nimmt derzeit in Deutschland einen breiten Raum ein. Wir bieten in unserem Zentrum eine umfangreiche Präventionsuntersuchung an, die eine Ultraschalluntersuchung der extracraniellen hirnzuführenden Gefäße, der Schilddrüse, des Abdomens und des Herzens umfasst. Der Stellenwert dieser Untersuchung im Hinblick auf die Entdeckung bislang unbekannter, therapeutisch relevanter Befunde wird an 682 konsekutiven Patienten untersucht.
Methodik: Alle Patienten erhielten, falls nicht anders gewünscht, eine Untersuchung der o.g. Stationen unter Verwendung eines Ultraschallgerätes der Stufe III (Siemens Acuson Antares) mit 1–4, 2–6, 9 und 13MHz- Multifrequenzsonden. Für die Untersuchung des Herzens wurde ein Siemens G60 (1–4 Mhz) benutzt.
Ergebnisse: Nach Untersuchungsgruppen gegliedert wurden folgende Befunde erhoben: 2x malignes Lymphom, 2x Nebenschilddrüsen-Adenom mit klinisch manifestem Hyperparathyreoidismus, 5x mittel- hochgradige Carotisstenose, 3x abdominelles Aortenaneurysma, 2x thorakales Aortenaneurysma, 1 Aneurysma der A. hepatica communis, 2x Iliacalarteriendissektion, 2x hämodynamisch relevante Nierenarterienstenose, 2x malignes Nierenzellkarzinom im Frühstadium, 1 Onkozytom, 1x Appendixcarcinom, 2x malignes Blasenpapillom, 1 x Leistenhernie, 2x mittelgradige Aortenklappenstenose, 2x Aneurysma des linken Ventrikels. Schilddrüsenknoten wurden bei 64% der Patienten gefunden. Arteriosklerotische Frühveränderungen oder höhergradige Leberverfettungen, die zur Entdeckung vorher nicht bekannter kardiovaskulärer Risikofaktoren führten, machten ebenfalls einen großen Anteil relevanter Befunde aus.
Schlussfolgerung: Die umfangreiche Sonographie im Rahmen von Vorsorgemethoden entdeckt krankheitsrelevante Befunde im Frühstadium und trägt somit zu einem günstigeren Outcome bei. Sie ist ein kostengünstiger Beitrag zur Volksgesundheit.