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DOI: 10.1055/s-2007-988598
Metallstents bei refraktärer Ösophagusvarizenblutung: Erstbericht eines sequentiellen Einsatzes
Einleitung: Die refraktäre Ösophagusvarizenblutung (ÖVB) ist in >90% letal. Die Prognose kann bei Mehrfachorganversagen auch durch TIPS-Rescue nicht verbessert werden. Weitere Brückentherapien sind daher wünschenswert.
Methodik: Aufnahme eines 55-Jährigen mit alkohol. Zirrhose (Pugh 10) mit akuter ÖVB. Während 16 Tagen [d] (=Periode [PER] A) refraktäre Blutung trotz Ligatur (2 Ringe), Injektionen (31,5ml Äthoxysklerol und 2,4ml Histoacryl), Ballonsonde (3x) und Octreotid (18 Erythrozytenkonzentrate [EK], 7,9 EK/Woche, 3d Beatmung, 7d Katecholamine, hepatopulmon. Syndrom). Bei TIPS-Kontraindikation (MELD-Score 21/30 an d 1/16, in PER A MELD 26±3 [x±SD]) Einlage eines 13cm langen Ösophagusmetallstents mit Coat (SX-Ella®) an d 18: danach keine weitere Varizenblutung bis d 28 (PER B), aber Blutung aus Ulceration oberhalb Metallstent. Hämostase nach Zangen-Mobilisation des Stents oralwärts.
[Stent]
In PER B 12 EK, 7,6 EK/Woche, 9d Beatmung, 5d Katecholamine, Besserung der Leberfunktion (MELD 30/26/29/21/23 an d 18/22/24/26/ 28, MELD 27±3 in PER B). Frühelektiv TIPS-Anlage d 28 (Viatorr® 8mm, Abnahme Pfortaderdruck von Δ19 auf Δ7mm Hg), Entfernung Ösophagusstent d 40. Entlassung d 80.
Ergebnisse: Von d 28–80 (PER C) diffuse Blutungen aus Mundhöhle, sonst stabil (13 EK, 1,8 EK/Woche [p<0,05 vs. PER A/B, Chi-Quadrat-Test], 5d Beatmung, 5d Katecholamine; MELD 21/25/17 and d 34/50/80, MELD 21±3 in PER C, p<0,001 vs. PER A/B, t-test). Poststationär an d 140 MELD 15, keine erneute Blutung.
[MELD-Score im Verlauf Beat]
Diskussion: Der Ösophagus-Metallstent mit Coat führte einfach und hocheffizient zu Hämostase und überbrückte bei Besserung der Leberfunktion die Zeit bis Indikationstellung zur TIPS-Anlage.