Z Gastroenterol 2007; 45 - P327
DOI: 10.1055/s-2007-988473

Erschöpfung der Virus spezifischen CD4+ T-Zellantwort bei der akuten Hepatitis C Infektion

A Ulsenheimer 1, M Lucas 2, K Pfafferot 2, M Heeg 1, S Gaudieri 2, N Grüner 1, A Rauch 2, T Gerlach 1, MC Jung 1, R Zachoval 1, G Pape 1, T Santantonio 3, H Nitschko 4, M Obermeier 4, R Phillips 5, T Scriba 5, N Semmo 5, C Day 5, J Weber 6, S Fidler 6, R Thimme 7, A Haberstroh 7, T Baumert 8, P Klenerman 5, H Diepolder 1
  • 1Klinikum Großhadern, LMU, Med. Klinik II, München, Germany
  • 2Royal Perth Hospital & Murdoch University, Centre for Clinical Immunology and Biomedical Statistics, Perth, Australia
  • 3University of Bari, Clinica delle Malattie Infettive, Bari, Italy
  • 4Max von Pettenkofer-Institute, LMU, Department of Virology, München, Germany
  • 5Peter Medawar Building for Pathogen Research and Nuffield Department of Clinical Medicine, University of Oxford, Oxford, United Kingdom
  • 6Imperial College, St. Mary's Hospital, Department of Medicine, London, United Kingdom
  • 7Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, Germany
  • 8Inserm Unité 748, Université Louis Pasteur Strasbourg, Strasbourg, France

Einleitung: Die CD4+ T Zellhilfe ist für die Aufrechterhaltung antiviraler Immunantworten von entscheidender Bedeutung. Auch konnte gezeigt werden, dass diese bei Patienten mit akuter Hepatitis C Infektion, die das Virus dauerhaft kontrollieren können, stark und lang anhaltend ist. Im Gegensatz hierzu ist sie bei Patienten mit chronischem Verlauf eher schwach oder gar nicht nachweisbar.

Methodik: In dieser Studie verwendeten wir ein neues HLA-DR1 Tetramer, welches gegen ein hoch konserviertes CD4+ T Zellepitop im Bereich der NS4 Region des Hepatitis C Virus gerichtet ist, um Zahl und Phänotyp HCV spezifischer CD4+ T Zellen in einer Kohorte von sieben Patienten mit akuter Hepatitis C Infektion im Vergleich zu Patienten mit chronischer Infektion oder ausgeheilter Infektion zu analysieren.

Ergebnisse: In allen Patienten mit akuter Infektion ließen sich unabhängig vom klinischen Verlauf HCV spezifische CD4+ T Zellen mit Frequenzen bis 0,65% der CD4+ T Zellen identifizieren. Bei den Patienten mit akuter Hepatitis C Infektion, die die Hepatitis C Virus Replikation nur vorübergehend kontrollieren konnten, beobachteten wir einen Funktionsverlust der HCV spezifischen CD4+ T Zellen und/oder eine Deletion dieser Zellen vor dem erneuten Nachweis der HCV RNA im Serum. In einigen Patienten mit chronischer Hepatitis C ließen sich nur wenige Tetramer+ T Zellen nachweisen, hingegen bei Patienten, die das Virus spontan eliminieren konnten, war die Zahl dieser Zellen deutlich größer. Die Sequenzanalyse bei Patienten mit akuter und chronischer HCV Infektion zeigte, dass es im Verlauf zu keinen Escape Mutationen innerhalb des untersuchten CD4+ Epitops gekommen war.

Diskussion: Während der akuten Phase der Hepatitis C Virus Infektion entsteht bei den meisten wenn nicht allen HLA DR1+ Patienten eine deutliche CD4+ T Zellantwort. Sollte das Virus persisitieren, kommt es im Verlauf zu einer Funktionsbeinträchtigung und/oder Verlust dieser Zellen.