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DOI: 10.1055/s-2007-988334
Evaluierung von verschiedenen nicht-invasiven Testverfahren zum Nachweis von Helicobacter pylori – Wie verlässlich sind diese in den Händen eines Gastroenterologen?
Die letzte echte Innovation im Bereich der Diagnostik der H. pylori-Infektion umfasst die Entwicklung von Schnelltests im Stuhl mit deren Hilfe eine Diagnosestellung innerhalb weniger Minuten möglich ist. Betreffend der diagnostischen Wertigkeit, insbesondere im direkten Vergleich, liegen bislang widersprüchliche Ergebnisse vor.
Methodik: Prospektive, monozentrische Studie mit 110 Patienten aus einer Medizinischen Klinik die zur Routine-ÖGD vorgesehen waren. Patienten mit wissentlicher vorheriger PPI/Antibiotika-Therapie wurden ausgeschlossen. Die Diagnose der H. pylori-Infektion basierte auf Histologie und Urease-Schnelltest. Die Stuhlproben der Patienten wurden mit 3 verschiedenen monoklonalen Stuhlantigen-Schnelltests (ImmunoCardSTAT! HpSA, Rapid Hp StAR, helicoCARE direct) und einem monoklonalen EIA (FemtoLab) untersucht. Serologische Antikörpertests gegen H. pylori (RIDASCREEN IgG and IgA) und ein 13C-UBT wurden bei 73 der eingeschlossen Patienten durchgeführt.
Ergebnisse: 39 Patienten waren mit H. pylori infiziert. Unterschiede zwischen Histologie und HUT-Test fanden sich bei in 6 Fällen (5%). Alle 3 Schnelltests hatten eine vergleichbare Genauigkeit. (Sensitivität 85%, Spezifität 94–97%), der EIA zeigte eine höhere Sensitivität (90%). Selbst die Sensitivität des serologische Antikörpertest war vergleichbar gut, bei, wie zu erwartender, eingeschränkter Spezifität (83%, allerdings waren alle positiv im Western blot als Zeichen der vorherigen Infektion). Die Validität der IgA-Antikörper ist insuffizient (Sensitivität 70%, Spezifität 72%). Die Sensitivität des 13C-UBT war unerwartet gering (75%), allerdings konnte der Test nicht immer am gleichen Tag durchgeführt werden.
Zusammenfassung: Im Gegensatz zu anderen Studien ist es uns, trotz sorgfältiger invasiver Methoden, nicht gelungen die zuvor publizierte hohe diagnostische Wertigkeit der einzelnen nicht invasiven Nachweismethoden zu bestätigen. Die Sensitivität der Schnelltests im Stuhl lag etwas 10% unterhalb der in der Literatur angegebenen. Ursächlich fand sich insbesondere die versteckte oder nicht angezeigte Einnahme von PPI/Antibiotika. Daher sollte in der klinischen Praxis auf eine sorgfältige Medikamenten-Anamnese bei Durchführung eines nicht-invasiven Tests geachtet werden.