Einleitung: Mit der Einführung der Vorsorgekoloskopie werden Ergebnisse und Komplikationen bundesweit durch das ZI der KVB dokumentiert. Diese Datensammlung zur „präventiven“ Koloskopie ist beispielhaft und hat kein entsprechendes Pendant im kurativen Bereich. Insbesondere die Untersuchungen am Krankenhaus werden nur lückenhaft analysiert und vergleichbare Zahlen zur Qualität der Methode liegen nicht vor. In Brandenburg wurde im September 2006 der Aufbau eines Registers zur Erfassung von Daten zur Koloskopie begonnen. Ziel ist die Schaffung eines effizienten Qualitätssicherungsinstrumentes zur Evaluierung und zum Monitoring sowohl der „kurativen“ Koloskopie wie auch der „präventiven“ Koloskopie.
Methodik: Das „Koloskopieregister“ basiert auf einem Erhebungsbogen, der sich stark an den ZI-Erhebungsbogen anlehnt. Dies insbesondere mit dem Ziel der Akzeptanz durch die ambulant koloskopierenden Ärzte mit dem Ziel der Übernahme der präventiven Daten. Die Dateneingabe erfolgt über ein sicheres Online-Verfahren zentral verwaltet. Nach einer Pilotphase 09–11/2006 mit Einbringung von 600 Koloskopien wurde der Erfassungsbogen angepasst. Ab 12/2006 beteiligten sich 12 Brandenburger Kliniken und 7 Praxen. Zielstellung für 2007 ist die Dokumentation von 15.000 Koloskopien über ein sicheres Online-Verfahren. Perspektivisch ist der Aufbau eines flächendeckenden Erfassungssystems angestrebt. Die Zahl der Koloskopien während der Krankenhausaufenthalte ist unbekannt, dürfte aber in ähnlicher Größenordnung liegen.
Ergebnisse: Ab 09/2006 werden „kurative“ und „präventive“ Koloskopien im Register erfasst. Derzeit sind 2735 Koloskopien (1625 ambulante u. 1110 stationäre; bzw. 2228 kurative und 485 präventive) aufgenommen. Die kurative Koloskopie war in 96,5% vollständig, die präventive in 91,8%. Polypen fanden sich bei 34,7% der Untersuchten. Bei den Komplikationen war die Perforation mit insgesamt 5 (0,18%) häufiger als sonst mitgeteilt. Die vollständige Bergungsrate bei kurativen Polypektomien lag mit nur 45,2% niedrig (präventive 92,7%).
Diskussion und Schlussfolgerung: Nach erfolgreicher Einführung stellt sich das “Koloskopie-Register Brandenburg“ als unkompliziertes und probates System heraus. Für Brandenburg wird eine flächendeckende Nutzung angestrebt.