Z Gastroenterol 2007; 45 - P040
DOI: 10.1055/s-2007-988187

Der T-Box Transkriptionsfaktor Eomesodermin kontrolliert die zytolytische Aktivität von humanen CD8+ T Lymphozyten und die Entstehung von Lymphknotenmetastasen im kolorektalen Karzinom

I Atreya 1, CC Schimanski 1, C Becker 1, S Wirtz 1, H Dornhoff 1, E Schnürer 2, MR Berger 3, D Strand 1, W Herr 2, PR Galle 1, MF Neurath 1
  • 1I. Medizinische Klinik; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany
  • 2III. Medizinische Klinik; Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Germany
  • 3DKFZ, Heidelberg, Germany

Einleitung: Die zytolytische Aktivität von CD8+ T Lymphozyten ist essentiell für eine effektive Tumorabwehr durch das Immunsystem. Allerdings sind die exakten molekularen Mechanismen, die für die T Lymphozyten vermittelte Tumorabwehr verantwortlich sind, bisher nur unvollständig verstanden.

Ergebnisse: Durch die Analyse von 88 Gewebsproben aus kolorektalen Karzinomen mittels semiquantitativer RT-PCR und quantitativer Realtime-PCR, konnte eine signifikante inverse Korrelation zwischen der Expression des T-Box Transkriptionsfaktors Eomesodermin und dem Auftreten von Lymphknotenmetastasen dargestellt werden. Um zu analysieren, ob diesem Befund möglicherweise ein direkter Effekt von Eomesodermin auf die Tumor infiltrierenden CD8+ T Lymphozyten zugrunde liegt, wurde im Anschluss die Regulation und Funktion von Eomesodermin in humanen CD8+ T Lymphozyten analysiert. Während eine Überexpression von Eomesodermin in humanen CD8+ T Lymphozyten zu einer Induktion von Perforin, nicht aber von Granzym B führte, bewirkte eine siRNA vermittelte Inhibierung der Eomesodermin Expression eine signifikante Reduktion der Interferon-gamma Produktion, eine verringerte Perforin Expression und eine verminderte zytolytische Aktivität der CD8+ T Lymphozyten. Außerdem konnten TGF-beta und Interleukin-4 als entscheidende Regulatoren der Eomesodermin Expression in humanen CD8+ T Lymphozyten identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse stellen erstmals die funktionelle Bedeutung des T-Box Transkriptionsfaktors Eomesodermins für die zytolytische Aktivität von humanen CD8+ T Lymphozyten dar. Die erstellten Daten stehen im Einklang mit einem Modell, in dem Eomesodermin direkte Effekte auf die zytolytische Aktivität von Tumor infiltrierenden CD8+ T Lymphozyten ausübt und hierdurch die Entstehung von Lymphknotenmetastasen im kolorektalen Karzinom kontrolliert.