Z Gastroenterol 2007; 45 - P025
DOI: 10.1055/s-2007-988172

PSCA fördert das Tumorwachstum von Pankreaskarzinomzellen

J Munding 1, U Herbrand 2, A Tannapfel 1, S Hahn 3
  • 1Ruhr Universität Bochum, Institut für Pathologie, Bochum, Germany
  • 2Institut für Mikrobiologie, Universität Duisburg-Essen, Zentrum für med. Biotechnologie, Essen, Germany
  • 3Institut für molekulare gastroenterologische Onkologie, Ruhr Universität Bochum, Zentrum für klinische Forschung, Bochum, Germany

Einleitung: In 60% aller duktalen Adenokarzinome des Pankreas zeigen sich Alterationen des TGF-ß-Signalwegs, an dem das Tumorsuppressorgen DPC4 beteiligt ist. PSCA ist als ein tumorpromovierender Faktor in der Prostatakarzinogenese bekannt und zeigt zudem in zwei Dritteln aller duktalen Adenokarzinome des Pankreas eine Dysregulation.

Ziele: Die Bedeutung des PSCA-Proteins für die Proliferation, Invasion und Migration von Pankreas-Tumorzellen sollte durch RNA-Interferenz mithilfe einer stabilen retroviralen Transduktion von Zelllinien mit shRNA-Expressionsvektoren in-vivo und in-vitro untersucht werden.

Methodik: Durch Transduktion von Pankreaskarzinom-Zelllinien mit diesen Vektoren wurden stabile Zelllinien selektioniert. Das Expressionsniveau von PSCA auf mRNA- und Proteinebene in diesen Zellen wurde durch quantitative RT-PCR- und Western-Blot-Analysen belegt.

Die funktionelle Charakterisierung der Zelllinien erfolgte durch Proliferations-, Migrations- und Invasionsassays, sowie durch einen in-vivo-Tumorigenitätstest in der Nacktmaus.

Ergebnis: Mithilfe der viralen Gentransfermethode konnten stabile shRNA-exprimierende Zelllinien hergestellt werden. Die Transduktion erzielte eine auf mRNA- und Proteinebene belegbare, stabile Suppression der PSCA-Expresssion. Diese Suppression erzielte eine Reduktion der Proliferations- und der Migrationsrate sowie der Invasivität. Des Weiteren wurde die Tumorwachstumsgeschwindigkeit in-vivo deutlich reduziert.

Schlussfolgerung: In dieser Arbeit wurde für PSCA ein in-vitro proliferationsfördernder und ein in-vivo das Tumorwachstum promovierender Effekt erstmalig direkt nachgewiesen. Dies unterstreicht die Bedeutung von PSCA als ein potentielles therapeutisches Target für das duktale Adenokarzinom des Pankreas.