Z Gastroenterol 2007; 45 - P006
DOI: 10.1055/s-2007-988153

Nachweis von kolorektalen Adenomen mithilfe epigenetischer Veränderungen im Blut

C Lofton-Day 1, F Model 1, M Schuster 2, R Lesche 2, C Röcken 3, R Schmid 4, M Ebert 4
  • 1Epigenomics Inc, Seattle, United States of America
  • 2Epigenomics AG, Berlin, Germany
  • 3Charite, Institut für Pathologie, Berlin, Germany
  • 4TU München, II. Medizinische Klinik, München, Germany

Einleitung: Das Lebenszeitrisiko für das kolorektale Karzinom beträgt 6% und trotz umfangreicher Verbesserung in Diagnostik und Therapie versterben ca. 30.000 Personen an den Folgen dieser Erkrankung. Die Entwicklung neuer non-invasiver Tests für die Früherkennung dieser Erkrankung und besonders der Vorläuferläsionen ist daher dringend geboten.

Methodik: Plasma wurde von 49 Personen mit verschiedenen präneoplastischen Läsionen des Darms, bei 22 Personen eines Kontrollkollektiv mit Koloskopie ohne Nachweis einer Neoplasie und von 5 Patienten mit kolorektalem Karzinom entnommen. Die DNA im Plasma wurde mittels automatisierten MagNaPure-Verfahrens aufgereinigt und mit einem realtime PCR Assay (Methylight Assay) bezüglich Methylierung des Septin 9 und ALX4 Gens analysiert. Die Analysen wurden unabhängig voneinander dreifach durchgeführt.

Ergebnis: Die Methylierung von Sept9 im Plasma konnte bei 1 von 22 gesunden Kontrollen, aber bei 6 von 49 Personen mit Polypen und in 2 von 5 Karzinomen nachgewiesen werden. ALX4 Methylierung im Plasma war bei 4 von 22 gesunden Individuen, 23 von 49 Patienten mit Polypen und ebenfalls 2 von 5 Tumorpatienten nachweisbar. Die Kombination von Sept9 und ALX4 war bei 18% der gesunden Personen, 53% der Patienten mit Polypen und 60% der Tumorpatienten nachweisbar. Die genaue Analyse der histologischen Veränderungen der Polypen zeigte jedoch, dass der Nachweis von Sept9 und ALX4 im Plasma deutlich häufiger bei fortgeschrittenen Adenomen möglich war. So waren 20 von 36 Adenomen (55%) unabhängig von Größe und Histologie positiv, jedoch 11 von 16 Adenomen (69%) mit einer Größe von über 10mm und 6 von 7 Adenomen (86%) mit fortgeschrittener intraepithelialer Neoplasie und einer Größe von über 10mm.

Schlussfolgerung: Unsere Daten weisen daraufhin, dass präneoplastische Läsionen des Kolons über den Nachweis von DNA Methylierung des Sept9 und ALX4 Gens im Blut nachgewiesen werden können. Diese Daten werden in einer größeren Serie von Patienten überprüft. Sollte sich dieses Ergebnis bestätigen, dann könnte dieser Test für die Stratifizierung von invasiven Screeninguntersuchungen herangezogen werden.