Endo-Praxis 2007; 1(3): 6-14
DOI: 10.1055/s-2007-986421
Originalia

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Prävention von MRSA-Übertragungen

I. Kappstein1 , 3 , U. Stenger2 , 3
  • 1Leitende Ärztin Abteilung für Krankenhaushygiene
  • 2Leitender Pfleger Endoskopie der Abteilung für Gastroenterologie (CA Dr. A. Kreuzmayr)
  • 3Kreiskliniken Traunstein-Trostberg GmbH
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Publication Date:
17 August 2007 (online)

Neben Oxacillin (bzw. Methicillin-)-sensiblen Staphylococcus aureus (MSSA) spielen Methicillin-resistente S. aureus (MRSA) weltweit unter den nosokomialen Erregern eine zentrale Rolle [1] [2]. Nach den (regional erhobenen) Daten der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie (PEG) stieg in Deutschland der Anteil von MRSA bezogen auf alle Infektionen mit S. aureus (d.h. ohne Kolonisationen) seit Anfang der 1990er Jahre von knapp 2 % auf inzwischen 22,6 % an (Resistenzdaten 2004: www.P-E-G.org). Für die Therapie von Infektionen durch MRSA steht nur eine begrenzte Zahl von Antibiotika zur Verfügung, heute neben Vancomycin auch neuere Antibiotika. Die Häufigkeit nosokomialer Fälle von MRSA gilt auch als Marker für die hygienische Qualität der Patientenversorgung; der Ausbreitung der Stämme versucht man deshalb vor allem mit krankenhaushygienischen Maßnahmen zu begegnen [1]. Obwohl sich mehr und mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass ein vernünftiger Einsatz von Antibiotika gleichermaßen hohe Priorität haben muss, um die Selektion resistenter Stämme, die in zunächst nur geringer Zahl in der normalen Körperflora vorhanden sein können, aufzuhalten [2], wird strikten sog. ,Hygienemaßnahmen' aber immer noch die bei weitem größte Bedeutung zugemessen.

Literatur

  • 1 Kappstein I.. Prävention von MRSA-Übertragungen.  Krankenhaushygiene up2date. 2006;  1 9-20
  • 2 Harbarth S.. Antibiotikatherapie - Einfluss des Antibiotikaverbrauchs auf Resistenzbildung und -Selektion.  Anästhesiol-Intensivmed-Notfallmed-Schmerzther. 2007;  2 130-135
  • 3 Ulsenheimer K.. Haftungsrechtliche Bedeutung von Leitlinien.  Krankenhaushygiene up2date. 2006;  1 169-175
  • 4 Kappstein I.. Nosokomiale Infektionen - Prävention, Labor-Diagnostik, Antimikrobielle Therapie. W. Zuckschwerdt-Verlag, München 2004
  • 5 Rüden H, Schulze-Röbbecke R.. Medizinische Kleidung aus krankenhaushygienischer Sicht.  Krankenhaushygiene up2date. 2007;  2 97-110
  • 6 Schulze-Röbbecke R.. Isolierung infektiöser Patienten - auf die Übertragungswege kommt es an.  Krankenhaushygiene up2date. 2006;  1 97-114
  • 7 Ebner W, Meyer E.. Noroviren.  Krankenhaushygiene up2date. 2007;  2 9-19
  • 8 Goldman D.. System failure versus personal accountability - the case for clean hands.  N Engl J Med. 2006;  355 121-123

Für die Autoren:

Prof. Dr. med. Ines Kappstein

Krankenhaushygiene Kreiskliniken Traunstein- Trostberg GmbH

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