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DOI: 10.1055/s-2007-984761
Können wir der Knöcheldruckmessung bei Diabetikern vertrauen?
Die Knöcheldruckmessung und anschließende Berechnung des Knöchel-Arm-Druckindex ist eine einfache, nichtinvasive, routinemäßig vielfach eingesetzte Methode zur Beurteilung der Schwere der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Bei Diabetikern ist die Inzidenz der pAVK hoch. Gerade bei diesen kann jedoch die Genauigkeit der Knöcheldruckmessung durch die Anwesenheit der Mediakalzinose beträchtlich verzerrt werden. Die Ergebnisse können im Falle extrem hoher Druckwerte an den rigiden Arterien völlig unplausibel sein, bei manchen Patienten können sogar im Gegenteil falsch normale Ergebnisse bei schwerwiegend verengten Gefäßen vorkommen. Unsere Arbeit stellt die Ergebnisse der Knöchel- und Zehendrücke bei Diabetikern gegenüber.
Patienten und Methodik: 58 Extremitäten von 29 Diabetespatienten im Durchschnittsalter von 64J. wurden untersucht. Gleichzeitig wurden bei Allen die Zehendrücke plethysmographisch und Knöcheldrücke mittels Dopplersonde gemessen.
Ergebnisse: Bei Untersuchung von 13 Extremitäten waren die Knöcheldrücke extrem hoch, d.h. unplausibel, wegen der Mediakalzinose. In 24 Fällen wurden hochgradige Verengungen mit beiden Methoden nachgewiesen. In 10 Fällen wurden normale Knöcheldruckwerte bei gleichzeitig bedeutsam herabgesetztem Zehendruck gefunden, was auf eine hochgradige arterielle Verengung hindeutet. Lediglich in 3 Fällen wurden extrem hohe, auf Mediakalzinose hinweisende Druckwerte mit beiden Methoden gefunden.
Folgerung: Aus unseren Ergebnissen kann abgeleitet werden, dass die Anwesenheit der Mediakalzinose bei pAVK bei Diabetikern zur unplausiblen Knöcheldruckwerten führen kann. Es ist daher von Vorteil, den Zehendruck zu messen, weil die Zehenarterien nur selten von Mediokalzinose betroffen werden.