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DOI: 10.1055/s-2007-984680
Intakte Frühschwangerschaft im hypoplastischen Horn eines Uterus bicornis
Fragestellung: Die Prävalenz kongenitaler uteriner Anomalien beträgt 0,1%-3,2%. Ursächlich scheint eine Hemmungsfehlbildung der Müllerschen Gänge zu sein. Die Inzidenz einer „ektopen Schwangerschaft“ im rudimentären Uterushorn eines Uterus bicornis wird mit 1:100000 bis 1:140000 angegeben.
Methode: Wir stellen die Kasuistik einer 34-jährigen Patientin, II G I P vor: Einweisung mit V.a. Extrauteringravidität, Z.n. Spontanpartus. Jetzt Serum-ß-hCG von 67435U/l, sonographisch wird der Verdacht auf einen Uterus bicornis mit intakter Schwangerschaft im hypoplastischen Horn geäußert, SSL entsprechend der 6+3 SSW.
Ergebnisse: Der sonographische Befund wird mittels Laparoskopie bestätigt und in selber Sitzung eine Mini-Laparotomie mit Absetzen des linksseitigen hypoplastischen Uterushorns durchgeführt. Der postoperative Verlauf gestaltete sich unauffällig. Histologisch konnte u.a. das herdförmige Bild einer Placenta accreta nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Uterus bicornis ein lebendes Kind zu gebären beträgt ca. 62%. Bei Nachweis einer Schwangerschaft in einem hypoplastischen Horn allerdings wird entsprechend einer älteren Arbeit die Häufigkeit einer Ruptur mit 90% im zweiten Trimenon angegeben. Essentiell ist somit die korrekte Diagnosestellung im I. Trimenon, hierbei kann die 3D/4D-Sonographie hilfreich sein.