Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P30
DOI: 10.1055/s-2007-984650

Akrosomale Kryoschäden von humanen Spermatozoen nach Kryokonservierung mittels biologischer Gefriermaschine oder Stickstoffdampf

ME Hammadeh 1, C Fischer-Hammadeh 1, F Alexides 1, D Wagner 1, P Rosenbaum 1, W Schmidt 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar

Die Kryokonservierung von Spermien spielt in der Behandlung der Infertiltät im Rahmen IVF und ICSI, aber auch von MESA–und TESE –Patienten eine immer größere Rolle. Daher ist es von entscheidender Bedeutung Kryoverfahren zu verwenden, die eine kleinstmögliche Schädigung für die Spermien darstellen.

In dieser vorliegenden Studie wurden zwei gebräuliche Kryomethoden in Bezug auf ihren Einfluss auf die Akrosomenschädigung miteinander verglichen. Verwendet wurden Spermien von 75 Spendern aus unserem IVF und Andrologie-Labor. Nach entsprechender Aufbereitung wurden von jedem Patienten Nativausstriche angefertigt (G.1). Die Restmenge wurde mit human sperm preservation medium (HSPM) im Verhältnis 1:1 versetzt jeweils auf zwei Gruppen aufgeteilt, wovon eine mit Stickstoffdampf (G.II) und die andere mithilfe der biologischen Gefriermachine (G.III) kryokonserviert. Nach dem Auftauen wurden Ausstriche angefertigt und zusammen in Gruppe I mit FITC-PNA Lectin gefärbt. Es wurden je Objektträger 100 Spermien nach ihrer akrosomalen Reaktion (AR) beurteilt.

Dabei nahmen die Zahl der Spermien mit positiver Akrosomreaktion (AR) von 90,72±3,75% vor Kryokonservierung auf 68,93±7,03% nach Kryokonservierung mit Stickstoff und 73,39±6,46% nach Kryokonservierung mit der Gefriermaschine ab. Im Gruppenvergleich ergaben sich zwischen GI-GII, GI-GIII sowie GII-GIII jeweils signifikante Unterschiede mit p<0,001.

Die Studie zeigt signifikante Vorteile für die Verwendung der biologischen Gefriermaschine in Bezug auf die Akrosomenschädigung im Rahmen der Kryokonservierung menschlicher Spermien. Da die akrosomale Region von entscheidender Bedeutung bei der Penetration der Zona pellucida und somit der Befruchtung ist, sollte bei der Verwendung von kryokonservierten Spermien nach Möglichkeit mit solchen biologischen Gefriermaschinen gearbeitet werden, um Schäden an den Spermien, insbesondere dem Akrosom zu minimieren.