Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P25
DOI: 10.1055/s-2007-984645

Maligne Entartung einer Adenomyosis uteri: Seltene Entschlüsselung eines CUP-Syndroms bei negativer PET

R Fricker 1, P Stuzmann 1, H Fitz 2, M Burk 1, T Müller 1
  • 1Frauenklinik, Klinikum Hanau GmbH, Hanau
  • 2Pathologie und Medizinische Onkologie, Klinikum Hanau GmbH, Hanau

Fragestellung: Die maligne Transformation einer Adenomyosis uteri ist selten. Das Entartungsrisiko endometrialen Gewebes soll bei 0,3–1% liegen, selten handelt es sich um extraovarielle Tumore.

Methode: Wir berichten über die Entschlüsselung eines CUP-Syndroms nach Extirpation der Halsmetastase eines Karzinoms nach vorheriger Laparoskopie, unauffälliger Kürettage und negativer Positronen-Emissions-Tomographie (PET).

Ergebnisse: Im Rahmen einer laparoskopischen Ovarialzystenextirpation wird bei einer 59-jährigen Patientin an der Uterushinterwand ein Porus mit Absonderung gelblich-pusartiger Flüssigkeit bilddokumentiert. Neun Monate später wird im Rahmen einer auswärtigen Kürettage wegen Postmenopausenblutung ein unauffälliges Abradat gewonnen. Nach weiteren drei Monaten wird ein Halslymphknoten mit der Metastase eines überwiegend solide wachsenden Tumors extirpiert, die PET schließt einen Uterustumor aus, die gynäkologische Untersuchung ist unauffällig. Im Rahmen einer sicherheitshalber durchgeführten erneuten Kürettage tritt nach Anhaken der lateralen makroskopisch unauffälligen Zervix Tumorgewebe aus. Die endgültige Histologie beschreibt ein unterschiedlich differenziertes Adenokarzinom am ehesten auf dem Boden eines Adenomyoseherdes.

Schlussfolgerung: Die negative klinische und apparative Diagnostik schließt die Entartung einer Endometriosis genitalis interna nicht aus.