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DOI: 10.1055/s-2007-983673
Nachweis von Exosomen in malignem Pleuraerguss und Aszites bei gynäkologischen Tumoren
Fragestellung: Aus malignen Pleuraergüssen oder malignem Aszitis isolierte Exosomen könnten als natürliche Quelle von Tumorantigenen dienen und somit in der Immuntherapie gynäkologischer Tumoren eine vielversprechende Alternative zu tumorzellbasierten Vakzinen darstellen. Exosomen sind Membranvesikel endosomalen Urprungs mit einer Größe von 60–100 nm und einer Dichte von 1,21g/ml. Die Bildung dieser Membranvesikel durch Tumorzellen konnte in erster Linie in vitro gezeigt werden. Ziel unserer Untersuchung war der Nachweis von Exosomen in vivo im malignen Aszites/Pleuraerguß beim Mammakarzinom und gynäkologischen Tumoren.
Methode: Von acht Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren (Ovarial-, Mamma- und Endometriumkarzinom) und einem Pankreaskarzinom wurde maligner Aszites beziehungsweise maligner Pleuraerguß mittels differentieller Zentrifugation in fünf Schritten angereichert. Es folgte eine Dichtezentrifugation mit kontinuierlichem Sucrosegradienten in einer Ultrazentrifuge. Die Charakterisierung und Identifizierung der Exosomen erfolgte mittels SDS-PAGE mit Coomassie blue Proteinfärbung, Westernblot-Analyse und Elektronenmikroskopie.
Ergebnisse: Sowohl in malignem Pleuraerguss, wie auch in malignem Aszitis von Patientinnen mit gynäkologischen Tumoren konnten Exosomen elektronenmikroskopisch nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung: Exosomen sammeln sich in malignen Ergüssen an. Wir konnten dies erstmals auch für das Endometrium- und Pankreaskarzinom nachweisen. Durch ihren immunogenen Effekt bieten Exosomen möglicherweise eine natürliche und neue pluripotente Quelle für Tumorantigene und eröffnen somit einen neuen Weg der Immunstrategie.