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DOI: 10.1055/s-2007-983656
Die laparoskopische totale Hysterektomie
Wir berichten über unsere Erfahrungen bei der Einführung der laparoskopischen totalen Hysterektomie in unserer Klinik neben den bereits etablierten Verfahren der LAVH und der LASH.
Folgende Überlegungen veranlassten uns zur Erlernung der Methode:
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Immer wieder wünschen Einweiser und Patientinnen bei Blutungsstörungen oder Uterus myomatosus nicht nur die suprazervikale Hysterektomie, sondern auch die Entfernung der Zervix; auch nach Diskussion möglicher Vorteile des suprazervikalen Vorgehens.
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Durch die Notwendigkeit zur Morcellierung ist die suprazervikale Technik deutlich zeitaufwändiger und somit und aufgrund der notwendigen technischen Voraussetzungen erheblich teurer. Überdies kommt es durch die Zerstückelung immer zu intraabdominellen Gewebsversprengungen mit unklaren Folgen.
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Gegenüber dem vaginalen Vorgehen bietet das laparoskopische Vorgehen insbesondere bei unklarer Begleitsymptomatik erhebliche Vorteile zur Diagnostik und simultaner Therapie von Pathologien (unklare Schmerzzustände, Endometriosen, Adnextumoren, Adhäsionen), die bei vaginalem Vorgehen gar nicht oder nur unzureichend erkannt und therapiert werden können.
Neben den etablierten Hysterektomietechniken führten wir ab 01/2006 deshalb in o.g. Situationen eine laparoskopische totale Hysterektomie in einer leicht modifizierten Technik nach Meden und Schneider mit der ATLAS-Klemme® (Firma tyco healthcare) bei insgesamt 67 Patientinnen durch. Dabei kam es zu keinen intraoperativen und frühzeitig erkennbaren postoperativen Komplikationen. Als Spätkomplikation beobachteten wir einen Douglasabszeß nach 5 Wochen, sowie ein Serom am Scheidenstumpf nach 4 Wochen.
Nach jetziger Erfahrung sind Uteri bis 500 gr. problemlos operabel, darüber hatten wir Schwierigkeiten mit der Übersicht, was in der Lernphase zum Umstieg auf eine Laparotomie bei 4 Patientinnen und zu einer LAVH in weiteren 3 Fällen führte. Veränderte Troikarplatzierung lässt diese Probleme möglicherweise überwinden. Bezüglich der Operationszeit ergab sich eine Lernkurve so, dass mit 30 Eingriffen die Technik von einem erfahrenen Operateur sicher beherrscht wird.
Der Vorteil der Methode liegt zudem in einer deutlich geringeren Morbidität, auch im Vergleich zum vaginalen Eingriff, mit kurzer Liegezeit von ca. 4 Tagen und vor allem in einem Gewinn an Übersichtlichkeit und Beherrschung von Begleiterkrankungen.