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DOI: 10.1055/s-2007-983617
Behandlungsmöglichkeit der symptomatischen Endometriose mit Implanon®
1. Fragestellung:
In der medikamentösen Therapie der endometriose-assoziierten Schmerzsymptomatik kommen neben GnRH-Analoga und Danazol® seit vielen Jahren Gestagene zum Einsatz. Ein akzeptiertes „Standard-Langzeittherapeutikum“ stellt dabei Depot-Medroxyprogesteronacetat (DMPA) dar.
Im Rahmen unserer Studie wurde ein Etonogestrel-haltiges Verhütungsimplantat (Implanon®), von dem der positive Effekt bei Dysmenorrhoe bekannt ist, einerseits hinsichtlich der Effektivität in der Linderung endometriosebedingter Schmerzen, andererseits hinsichtlich gestagenassoziierter Nebenwirkungen mit DMPA verglichen.
2. Methodik:
41 Frauen mit histologisch verifizierter symptomatischer Endometriose und Kontrazeptionswunsch wurden in eine prospektiv-randomisierte klinische Studie inkludiert –21 Frauen erhielten Implanon®, 20 DMPA. Während eines Beobachtungszeitraumes von einem Jahr wurden die Probandinnen in dreimonatigen Intervallen einberufen. Vor Inklusion sowie bei allen Kontrolluntersuchungen wurde der aktuelle Beckensymptomatikscore (Dysmenorrhoe, Dyspareunie und nicht-menstruationsabhängige Unterbauchbeschwerden) anhand einer Schmerzintensitätstabelle erhoben; weiters wurden Blutungsverhalten, Nebenwirkungsprofil, zusätzlicher Analgetikakonsum sowie subjektive Zufriedenheit mit der Therapie registriert.
3. Ergebnisse:
Für beide Therapien zeigte sich eine deutliche Schmerzreduktion und Verminderung des Analgetikakonsums bereits nach 3 Monaten. Die durchschnittliche Reduktion des Schmerzscores nach 6 Monaten betrug in der Implanon®-Gruppe 68%, in der DMPA-Gruppe 53%. Die Anzahl der vorzeitigen Therapieabbrüche lag mit 19% in der Implanon®-Gruppe deutlich unter der in der DMPA-Gruppe (35%). Das Nebenwirkungsprofil und der subjektive Zufriedenheitsgrad mit der Therapie waren in beiden Gruppen vergleichbar.
4. Schlussfolgerung:
In Bezug auf die Reduktion endometriosebedingter Schmerzen scheint Implanon® im Vergleich zu DMPA gleich effektiv zu sein.
Es stellt damit eine weitere, nebenwirkungsarme und gut verträgliche Option zur Langzeittherapie bei Frauen mit Endometriose und Kontrazeptionswunsch dar.