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DOI: 10.1055/s-2007-983616
Beckenbodenrekonstruktion mit Netzimplantaten – Evaluation und kritische Bewertung
1. Fragestellung:
Kurz- und mittelfristige Therapieerfolge hinsichtlich der den Leidensdruck erzeugenden Symptome und der klinischen Befunde und Komplikationen nach meshunterstützter Beckenbodenrekonstruktion.
2. Methodik:
Fragebogenevaluation und Nachuntersuchung von 45 Patientinnen nach Beckenbodenrekonstruktion unter Verwendung eines transvaginalen Mesh. Insgesamt wurden in den Jahren 2005/2006 60 Patientinnen mit Gewebeersatz in Form eines Prolift der Firma Gynecare operiert.
3. Ergebnisse:
Abweichend von den größtenteils guten plastischen Resultaten subjektiv eher mittelmäßige Zufriedenheit der Patientinnen. Es ergeben sich implantattypische Komplikationen.
4. Schlussfolgerung:
Die Verwendung von Kunststoffnetzen in der Descensuschirurgie ist deutlich auf dem Vormarsch trotz relativ schlechter Studienlage. Aufgrund der relativ hohen Komplikationsrate muss die Indikationsstellung sehr kritisch erfolgen. Dabei ist es von großer Bedeutung präoperativ Funktionsstörungen bei Genitalsenkungen subtil zu erfassen und individuelle Therapiekonzepte angepasst an die jeweilige Lebenssituation zu erstellen. Zur Qualitätssicherung sind Langzeitbeobachtungen erforderlich.