Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_115
DOI: 10.1055/s-2007-983612

Gründe für und Länge des Aufenthaltes auf einer neonatologischen Intensivstation von Zwillingen und Drillingen in Abhängigkeit vom Konzeptionsmodus

C Moeser 1, T Jäger 2, A Staudach 2, C Weisser 3, B Minnich 4, H Steiner 2
  • 1Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg, Österreich
  • 2Univ.-Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Salzburg, Österreich
  • 3Univ.-Klinik für Kinder- und Jugenheilkunde, Sonderauftrag Neonatologie, Müllner, Salzburg
  • 4Paris-Lodron-Universität, Naturwissenschaftliche Fakultät, Salzburg, Österreich

1. Einleitung:

Das zunehmend gehäufte Auftreten von Mehrlingsschwangerschaften in der Reproduktionsmedizin betrifft Gynäkologen und Pädiater gleichermaßen. Ihr Verlauf ist komplikationsreicher als der von Einlingsschwangerschaften und häufig kommt es zu einem postpartalen Transfer der Mehrlinge auf die neonatologische Intensivstation. Ziel der vorliegenden Studie ist es zu klären, ob Unterschiede im Grund für einen Transfer bzw. in der Aufenthaltsdauer abhängig vom Konzeptionsmodus bestehen.

2. Methodik:

Von insgesamt 1071 Mehrlingsgeburten in der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Salzburg, Österreich im Zeitraum Januar 1996 bis Dezember 2005 werden 624 mit bekanntem Konzeptionsmodus erfasst. In die Studie werden die 253 postpartal auf die neonatologische Intensivstation transferierten Zwillinge und Drillinge eingeschlossen. Die Untersuchungsgruppe setzt sich aus 66 assistiert konzipierten Zwillingen und 41 assistiert konzipierten Drillingen zusammen. Die Kontrollgruppe besteht aus 146 spontan konzipierten Zwillingen.

3. Ergebnisse:

Die Mehrlinge weisen alle ein annähernd gleiches Gestationsalter und eine stationäre Aufenthaltsdauer auf. Es bestehen keine signifikanten Unterschiede in den perinatalen Parametern APGAR und Astrup sowie den Geburtsmaßen. Die Prävalenz verschiedener Morbiditäten und Fehlbildungen zeigt bis auf das Atemnotsyndrom bei Drillingen keine Signifikanz. Die Prävalenz für Beatmung ist in allen Gruppen ident; allein die Dauer der IMV/IPPV- Beatmung ist bei Zwillingen aus assistierter Konzeption signifikant kürzer als in den anderen beiden Gruppen. Die Mütter der Untersuchungsgruppe sind hochsignifikant älter und sie zeigen die Tendenz zu einer Kaiserschnittentbindung.

4. Schlussfolgerung:

Die Gründe und Aufenthaltsdauer von assistiert konzipierten Zwillingen sind vergleichbar mit denen von spontan konzipierten Zwillingen. Innerhalb der assistiert konzipierten Mehrlinge tendieren Drillinge zu einem niedrigeren Gestationsalter, einem niedrigeren Geburtsgewicht sowie zu mehr respiratorischen Komplikationen mit Beatmungspflichtigkeit.