Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_77
DOI: 10.1055/s-2007-983574

Auswirkung einer Akupunkturbehandlung in der Präpartalphase auf Geburtsdauer und Medikamentenverbrauch bei 262 Frauen – eine retrospektive Analyse

M Hinterreitner 1, B Gruber-Resch 1, C Minichberger 1, H Jodlbauer 2, H Enzelsberger 1
  • 1Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, LKH Steyr, Steyr
  • 2Fachhochschule Steyr, studies operations management, Steyr

1. Fragestellung:

Besteht ein Unterschied zwischen Frauen mit Akupunkturbehandlung im Vergleich zu Frauen ohne geburtsvorbereitender Akupunktur in der Präpartalphase bezüglich Geburtsdauer und Medikamentenverbrauch?

2. Methodik:

Es wurde eine retrospektive Analyse der Geburten von 130 Frauen, die sich ab der 36. SSW einer geburtsvorbereitenden Akupunktur der Punkte MP6, Gb 34, Pe 6, He 7, LG 20 unterzogen hatten, versus 132 Frauen ohne Akupunkturbehandlung, im Schwerpunktkrankenhaus Steyr durchgeführt. Die Frauen wurden nach Alter und Parität übereingestimmt. Als Einschlusskriterien galten ein komplikationsloser Graviditätsverlauf, Schädellage und Einlingsschwangerschaften, während Frauen mit Gestationsdiabetes, EPH-Gestose, Suchterkrankungen, Komplikationen in früheren Schwangerschaften oder Geburtskomplikationen (z.B. St.p. Sectio) sowie IUGR und Voroperationen an der Gebärmutter (z.B. St.p. Konistation) aus der Studie ausgeschlossen wurden. Mittels t-test für unabhängige Stichproben wurden die Daten bezüglich der Dauer der Eröffnungs- und Austreibungsperiode, der Gesamtgeburtsdauer, des Schmerzmittelverbrauchs und des Auftretens von Geburtsverletzungen der Mutter statistisch analysiert.

3. Ergebnisse:

Eine vorläufige Analyse der Daten zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Dauer der Eröffungs- (AG 405,8min; KG 394,7min), Austreibungsperiode (AG 49,3min, KG 47,8min) oder der Gesamtgeburtsdauer (AG 455,1min; KG 442,5min). Auch hinsichtlich des Medikamentenverbrauchs und der Geburtsverletzungen wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden.

4. Conclusio:

Die geburtsvorbereitende Akupunktur scheint, anders als in früheren Arbeiten gezeigt, keinen Einfluss auf die Dauer der Geburt oder den intrapartalen Schmerzmittelverbrauch zu haben.