Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_76
DOI: 10.1055/s-2007-983573

Klinische Bedeutung der MRT in Ergänzung zur Sonographie bei fetalen Hirnfehlbildungen

K Strunz 1, B Schmitz 1, H Bode 1, R Terinde 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Ulm, Ulm

1. Fragestellung: Inwieweit wird die sonographisch gestellte Diagnose einer fetalen Hirnfehlbildung durch eine MRT bestätigt bzw. korrigiert und welche Auswirkungen ergeben sich damit auf die Beratung der Eltern und deren Entscheidung über den weiteren Schwangerschaftsverlauf?

2. Methodik:

Bei sonographisch gestelltem Verdacht auf eine fetale Hirnfehlbildung erhielten zehn schwangere Patientinnen eine weiterführende Diagnostik mittels fetaler Magnetresonanztomographie (MRT). Die sonographisch und kernspintomographisch gestellten Diagnosen werden verglichen und anhand postpartaler Befunde, soweit vorhanden, evaluiert.

3. Ergebnisse:

In zwei der zehn Fälle mit sonographisch festgestellter Hirnfehlbildung wurde die sonographisch gestellte Diagnose mittels MRT bestätigt. In weiteren vier Fällen wurde die Diagnose bestätigt, in der MRT ließen sich jedoch zusätzliche Hirnauffälligkeiten feststellen. In drei von zehn Fällen konnte die sonographische Diagnose zugunsten eines weniger schwerwiegenden Befundes korrigiert werden. Bei einem Fall von sonographisch diagnostizierter Kleinhirnwurmhypoplasie zeigte sich im MRT ein unauffälliger Befund.

4. Schlussfolgerung:

Die fetale Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine sichere Methode um sonographisch diagnostizierte Hirnfehlbildungen zu evaluieren. Zum Teil werden in der Untersuchung zusätzliche Anomalien aufgedeckt, vereinzelt auch auffällige sonographische Befunde zugunsten normaler oder geringfügiger Befunde korrigiert. Damit beeinflussen intrauterine MRT-Untersuchungen des Gehirns insgesamt die Beratung der Eltern hinsichtlich der Prognose des Kindes und die Entscheidung über eine Fortsetzung der Schwangerschaft. Die MRT in der Schwangerschaft ist jedoch aufgrund des weiterhin höheren Aufwandes im Vergleich zur Sonographie keine Routineuntersuchung und bleibt speziellen Fragestellungen vorbehalten.