Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_62
DOI: 10.1055/s-2007-983559

Qualitativer und quantitativer Einfluss von Gonadotropinstimulation auf die embryonale Aneuploidierate im Rahmen der in vitro Fertilisation

A Weghofer 1, S Munné 1, W Brannath 1, D Barad 1, J Cohen 1, N Gleicher 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Wien, Wien

1. Fragestellung:

Die Evaluation des Einflusses von Gonadotropindosis und –zusammensetzung im Rahmen der in vitro Fertilisation auf die embryonale Aneuploidierate war die Zielsetzung der vorliegenden Studie.

2. Methodik:

585 Patientinnen im Alter von 24–47 Jahren mit je einem IVF-Zyklus und konsekutiver Präimplantationsdiagnostik wurden retrospektiv evaluiert und in ihren Zyklusparametern und Aneuploidieraten verglichen.

3. Ergebnisse:

Die Evaluation von Gonadotropindosis und –zusammensetzung in Bezug auf die embryonale Aneuploidierate zeigte eine signifikant positive Korrelation mit der Absolutzahl euploider Embryonen. Stimulationen mit LH-Anteil führten trotz Reduktion der Embryonengesamtzahl zu einem signifikant höheren Prozentsatz chromosomal normaler Embryonen. Wenn die Patientinnen in Altersgruppen unterteilt betrachtet wurden, zeigte sich, dass der positive Effekt LH-hältiger Gonadotropinpräparate nur in Frauen unter 37,5 Jahren erhalten blieb (p=0,001). Im Vergleich zu Antagonisten- und Microdose-Agonist-Protokollen resultierte Long-Protokoll-Stimulation in signifikant höheren Prozentsätzen euploider Embryonen, sowohl in jüngeren, als auch in älteren Patientinnen (p<0,01).

4. Schlussfolgerung:

Unsere Daten legen die Schlussfolgerung nahe, dass Hochdosis-Gonadotropinstimualtion zu einer signifikant höheren Anzahl euploider Embryonen führt. Des Weiteren scheinen Long-Protokoll-Stimulationen, ebenso wie LH-haltige Gonadotropinpräparate bei Patientinnen unter 37,5 Jahren, die embryonale Euploidierate positiv zu beeinflussen.