Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_49
DOI: 10.1055/s-2007-983545

Die Totale Laparoskopische Hysterektomie (TLH) im Vergleich zum vaginalen und abdominellen Vorgehen

C Schindlbeck 1, K Klauser 1, D Dian 1, W Janni 1, K Friese 1
  • 1I. Frauenklinik – Innenstadt, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität, München

1. Fragestellung:

Die Hysterektomie erfolgt inzwischen immer häufiger auf laparoskopischem Weg. Wir untersuchten 43 Totale Laparoskopische Hysterektomien (TLH) der Jahre 2005 und 2006 hinsichtlich ihrer Verläufe und verglichen sie mit denen von 90 vaginalen und 103 abdominellen Operationen des selben Zeitraumes.

2. Methodik:

Die Indikation zur OP, Patientenalter, Gewicht, Parität, Operationsdauer, Uterusgewicht, Blutverlust, postoperativer Schmerzmittelbedarf, Krankenhausaufenthalt Komplikationsrate u.v.m. der TLH wurde mit den Daten der vaginalen und abdominalen HE verglichen. Durch Versendung eines Fragebogens werden die post-stationären Verläufe und die Zufriedenheit der Patientinnen untersucht.

3. Ergebnisse:

Indikationen zur TLH waren Ut. myomatosus (n=20), Endometrium-Ca. (n=10), Blutungsstörung (n=7), Zervixdysplasie (n=3) u.a.. In 23 Fällen erfolgte ein Zusatzeingriff an den Adnexen, 6 x eine laparoskopische pelvine bzw. paraaortale Lymphonodektomie (LNE). Bei Fällen ohne LNE war das mediane Alter der Pat 46 Jahre (32–72), das Gewicht 68kg (53–115), die OP-Dauer betrug im Median 130min (75–270), das Uterusgewicht 150g (44–954), der Blutverlust 200ml (50–600), postop. Schmerzmittelbedarf bestand über 1,5d (0–12), der postop Aufenthalt war 6 Tage (2–15). Indikation zur vag. HE war überwiegend Deszensus/Prolaps (n=53, 59%), entsprechend kombiniert mit vag. Zusatzeingriffen (n=51). Das Alter in dieser Gruppe war sign. höher (med. 56J., p<0,001). Die OP-Dauer war bei vag. HE am kürzesten (med. 90min, p<0,001), der Blutverlust jedoch am höchsten (med. 300ml, p=0,07). Beim abd. Vorgehen war das Uterusgewicht sign. höher (med. 290g, p<0,001), aber auch der Schmerzmittelverbrauch (med. 4 Tage, p=0,001) und der stat. Aufenthalt am längsten (med. 8 Tage, p<0,001). Hauptkomplikation der TLH waren Blasenläsionen (3 x), der vag HE Rektumläsion (2 x), und der abd. HE postop. Ileus (2 x) und vesiko-vag. Fistel (1x).

4. Schlussfolgerung:

Die TLH ist bei zahlreichen Indikationen eine schonende und komplikationsarme Alternative zur vaginalen und abdominalen HE und geht mit deutlich besserer postoperativer Erholung einher.