Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_47
DOI: 10.1055/s-2007-983543

Pannikulektomie (Fettschürzenresektion) bei gynäkologischen Laparotomien

S Schneuber 1, K Tamussino 1, A Bader 1, R Winter 1
  • 1Univ.-Frauenklinik Graz, Graz

1. Fragestellung:

Adipositas per magna mit Verteilungsmuster im Sinne einer Fettschürze ist eine zunehmende Komorbidität bei gynäkologischen Erkrankungen, welche für sich Operationsindikationen darstellen. Wir analysierten Indikationen, Ergebnisse und Komplikationen bei Patientinnen mit gynäkologisch indizierter Laparotomie und simultaner Pannikulektomie.

2. Methodik:

Zwischen 1999 und 2006 wurden 11 Fettschürzenresektionen im Rahmen gynäkologischer Laparotomien durchgeführt. Die gynäkologischen Indikationen waren Ovarialtumore (5), Endometriumkarzinome (3), Zervixkarzinom Ib1 (1) Stressinkontinenz (1) und Uterus myomatosus (1). Alle Pannikulektomien wurden von Gynäkologen durchgeführt. Bei den Pannikulektomien wurde die Fettschürze mit queren Hautinzisionen reseziert und die Faszie median eröffnet; der Nabel wurde gestielt und neuimplantiert. Das mittlere Alter der Patientinnen betrug 56 a (46–76).

3. Ergebnisse:

Das durchschnittliche Gewicht der Patientinnen betrug 110kg (85–140), der durchschnittliche BMI 41,8 (33,1–51,4). Die resezierten Fettschürzen wogen durchschnittlich 4139g (1800–7000). Drei Patientinnen erhielten perioperativ Blutkonserven. Neun Pannikulektomien verheilten per primam, zwei Patientinnen entwickelten eine Wundheilungsstörung, die konservativ behandelt wurde. Der mediane postoperative stationäre Aufenthalt lag bei 14 Tagen. (10–24).

4. Schlussfolgerung:

Die simultane Fettschürzenresektion ist eine Option bei sehr adipösen Patientinnen mit einer Indikation zur gynäkologichen Laparotomie. Die mediane Eröffnung des Abdomens ergibt einen ausreichenden Zugang.