Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_46
DOI: 10.1055/s-2007-983542

Die Rolle der E2F3 Isoformen in der EGF vermittelten Proliferation beim Ovarialkarzinom

D Reimer 1, I Steppan 1, A Wiedemair 1, M Fleischer 1, C Marth 1, AG Zeimet 1
  • 1Medizinische Universität Innsbruck, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Innsbruck

1. Fragestellung:

Der Rb-E2F Pathway ist maßgeblich an der Regulation des Zellzyklus beteiligt und moduliert dadurch Zellproliferation und Apoptose. Funktionell lassen sich proliferationsfördernde – (E2F1, E2F2, E2F3a) und hemmende E2F-Transkriptionsfaktoren (E2F3b bis E2F8) unterscheiden. EGF führt über Rezeptor Phosphorylierung zu einer Steigerung der Proliferation in unterschiedlichsten Tumorentitäten. Kürzlich konnte gezeigt werden, dass EGF eine Aufregulation von Gesamt-E2F3 induziert und dadurch möglicherweise die EGF vermittelte Proliferation bewirkt. In dieser Arbeit wurde die klinische Relevanz der beiden E2F3 spezifischen Splicevarianten (E2F3a und E2F3b) im Ovarialkarzinom untersucht.

2. Methoden:

In einem Kollektiv von 130 Ovarialkarzinom Patientinnen und 40 gesunden Kontrollen wurde die quantitative mRNA Expression von E2F3a und E2F3b mittels RT-PCR untersucht. Unterschiede in der E2F3a-/E2F3b- Expression zwischen gesundem Ovarialgewebe und Tumorgewebe bzw. deren Assoziation mit verschiedenen klinikopathologischen Parametern wurden bestimmt. Überlebenskurven wurden mit der Kaplan-Meier Methode kalkuliert und die prädiktive Wertigkeit beider E2F3 Isoformen wurde mittels Cox Regressionsanalysen ermittelt. Die Präsenz eines aktivierten EGF Rezeptors im Tumorgewebe wurde mittels Immunhistochemie untersucht und mit der E2F3 Expression korreliert.

3. Ergebnisse:

Beide E2F3 Isoformen waren im Tumorgewebe überexprimiert. Beide Isoformen waren vor allem bei fortgeschrittenem FIGO Stadium und Tumoren höheren Malignitätsgrades exprimiert. E2F3a wurde in muzinösen Zystadenokarzinomen signifikant niedriger exprimiert. In uni- und multivariaten Überlebensanalysen wies nur die proliferationsinduzierende Isoform E2F3a prognostische Relevanz auf.

4. Schlussfolgerung:

E2F3a Überexpression scheint im Bezug auf die unkontrollierte Proliferation im Ovarialkarzinom – möglicherweise als Antwort auf eine EGF Rezeptoraktivierung – eine bedeutende Rolle zu spielen. Von Interesse ist vor allem dessen prognostische Relevanz im Bezug auf Rezidiv und Überleben.