Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P_43
DOI: 10.1055/s-2007-983539

Die Wertigkeit von Computertomographie in der präoperativen Beurteilung des Leisten-Lymphknotenstatus bei Patientinnen mit Vulvakarzinom

B Tringler 1, C Grimm 1, S Polterauer 1, V Seebacher 1, A Reinthaller 1, L Hefler 1
  • 1Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Wien

1. Fragestellung:

Die komplette inguinale Lymphknotendissektion bei Patientinnen mit Vulvakarzinom geht mit einer hohen peri- und postoperativen Morbidität einher. Zahlreiche Versuche wurden unternommen, bereits präoperativ den Lymphknotenstatus besser einschätzen zu können. Bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) könnten diesbezüglich Bedeutung erlangen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die Wertigkeit des präoperativ durchgeführten CT als “Staging-Untersuchungen“ bei Patienten mit Vulvakarzinom zu evaluieren.

2. Methodik:

Insgesamt wurden 43 Leistenregionen von 25 Patientinnen präoperativ mit CT untersucht. Die radiologischen Ergebnisse wurden mit klinischen Parametern korreliert.

3. Ergebnisse:

Das präoperativ durchgeführte CT zeigte in 27 Leistenregionen suspekte, in 12 Leistenregionen unauffällige inguinale Lymphknoten. In 4 Leistenregionen waren die Leistenlymphknoten nicht eindeutig beurteilbar. Verglichen mit den klinischen Ergebnissen konnte eine Metastasierung in den Leistenregionen im präoperativen CT nicht entsprechend vorhergesagt werden (p=0,1). Die Sensitivität lag bei 63,6%, die Spezifität bei 71,9%, der positive Vorhersagewert bei 43,8% und der negative Vorhersagewert bei 85,2%.

4. Schlussfolgerung:

Diese Ergebnisse sprechen gegen den routinemäßigen, präoperativen Einsatz des CT als „Staging-Untersuchung“ bei Patientinnen mit Vulvakarzinom. Ein Verzicht auf eine Lymphknotendissektion ist auch bei ausgewählten Patientinnen anhand dieser Daten nicht möglich.