Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - P35
DOI: 10.1055/s-2007-983531

Lokalisation des Sentinel Lymphknoten beim Zervixkarzinom

A Bader 1, K Tamussino 1, J Haas 1, R Winter 1
  • 1Univ.-Frauenklinik Graz, Graz

1. Fragestellung:

Untersucht wurde die Metastasierung in pelvine, parametrane und paraaortale Lymphknoten bei Patientinnen mit Zervixkarzinom, um die Lokalisation von Sentinellymphknoten (SLN) zu ermitteln.

2. Methodik:

Bei 619 Patientinnen wurde von 1971–2005 eine radikale Hysterektomie mit systematischer pelviner Lymphadenektomie, oder pelviner und paraaortaler Lymphadenektomie durchgeführt. Isolierte Lymphknotenmetastasen definieren den SLN, da der SLN als erste Station von metastasierten Krebszellen erreicht wird. Zur weiteren Analyse wurden 61 Patientinnen (10%) mit isolierten Lymphknotenmetastasen und 59 Patientinnen (10%) mit zwei Lymphknotenmetastasen untersucht.

3. Ergebnisse:

Die häufigste Lokalisation für isolierte Lymphknotenmetastasen ist im Bereich der externen iliakalen (43%), obturatorischen (26%) und parametranen (21%) Lymphknoten. Isolierte Lymphknotenmetastasen fanden sich in iliakal kommunen, präsakralen (iliakal interne) und paraaortalen Lymphknoten in 7%, 1% und 1%. Patientinnen mit zwei Lymphknotenmetastasen hatten einen positiven parametranen und einen positiven pelvinen Lymphknoten (32%), zwei positive ipsilaterale pelvine Lymphknoten (31%), zwei positive kontralaterale pelvine Lymphknoten (27%), oder zwei positive parametrane Lymphknoten (10%).

4. Schlussfolgerung:

Isolierte Lymphknotenmetastasen bei Patientinnen mit Zervixkarzinom finden sich am häufigsten in externen iliakalen, obturatorischen und parametranen Lymphknoten. Die SLN-Identifiakation sollte primär in diesen Regionen erfolgen. Findet sich ein positiver SLN, ist die weitere Metastasierung unvorhersehbar in pelvine und parametrane Lymphknoten. Paraaortale Metastasen ohne pelvinen Lymphknotenbefall sind extrem selten.