Geburtshilfe Frauenheilkd 2007; 67 - V8_2
DOI: 10.1055/s-2007-983491

Transobturatorische Bänder bei Stressinkontinenz: Ergebnisse des Österreichischen Registers

K Tamussino 1, E Hanzal 1, D Kölle 1, A Tammaa 1, O Preyer 1, W Umek 1, V Bjelic-Radisic 1, H Enzelsberger 1, PF Lang 1, G Ralph 1, P Riss 1
  • 1Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (AUB)UFK Graz, Abteilung für Gynäkologie, Graz

1. Fragestellung:

Wir führten ein Register zur Erfassung des perioperativen Verlaufs bei transobturatorischen Bandoperationen wegen Stressharninkontinenz.

2. Methodik:

Fragebogen (1-seitig; 15 Items zur Patientin, Operation und postoperativem Verlauf).

3. Ergebnisse:

Insgesamt wurden 2263 Operationen mit 8 verschiedenen Bandsystemen an 45 Zentren erfasst. Intraoperative Komplikationen wurden für 115 (5,1%) Operationen angegeben. Diese inkludierten vermehrte Blutung (n=82; 3,6%) sowie Perforation der Vagina (n=10; 0,4%), Blase (n=7; 0,3%) oder Urethra (n=2). 48 (2,1%) Band-bedingte Reoperationen wurden gemeldet (25 Lockerungen oder Durchtrennungen wegen Entleerungsproblemen, 9 vaginale Erosionen, 6 Abszesse, 1 retropubisches Hämatom). 12 (0,5%) Patientinnen gaben postoperativ signifikante Schmerzen an. Es gab keine Verletzungen von Darm oder großen Gefäßen und keine Mortalität.

4. Schlussfolgerung:

Schwere Komplikationen mit transobturatorischen Bändern sind selten. Vaginale Erosionen, Abszesse und Schmerzen sind vielleicht häufiger bei transobturatorischen als bei retropubischen Bändern, aber dies könnte auch auf die Struktur der verschiedenen Bänder und (nicht auf den Zugang) zurückzuführen sein.